Die Welt der Berliner Clans ist von dramatischen Entwicklungen geprägt. Im Fokus steht die 43-jährige Latife Arab, die vor einigen Monaten mit ihrem Buch „Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan“ auf sich aufmerksam machte. In diesem Bestseller schildert sie ihre traumatischen Erlebnisse innerhalb einer arabischen Großfamilie und prangert an, was sie als schwerwiegende kriminelle Machenschaften wie Menschenhandel und Schutzgelderpressung beschreibt. Doch neue Berichte bringen die Glaubwürdigkeit ihrer Schilderungen ins Wanken. Insbesondere die Zeitschrift „Der Spiegel“ hat Zweifel an der Richtigkeit ihrer Darstellungen geäußert. Laut der Reportage stimmt es nicht, dass Arab vor ihrer Familie Angst haben musste, den Namen zu wechseln, und ihre angeblichen familiären Verbindungen zu den Clans Al-Zein und Remmo scheinen unbegründet zu sein. Auch die Behauptung über ihr gewaltsames Aufwachsen wird als stark übertrieben angesehen, was die Vorwürfe umso brisanter macht. Diese Wendungen wurden von der Innenverwaltung und „Berlin Live“ veröffentlicht, wo die anhaltende Zunahme der Clan-Kriminalität erwähnt wird.
Angriff auf die Aussteigerin
Die Situation eskalierte dramatisch, als Latife Arab Opfer eines gewaltsamen Übergriffs wurde. Laut Informationen von rbb24 wurde sie bereits im September im Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) notfallmäßig behandelt, nachdem sie mit schweren Verletzungen eingeliefert wurde. Sie wies Blutergüsse und Brandverletzungen auf, was die Polizei alarmierte, die das Krankenhaus tagelang bewachen mussten. Ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft bestätigte, dass gegen die Hintergründe des Übergriffs ermittelt werde und betonte, dass vorläufige Auskünfte über den Vorfall aus ermittlungstaktischen Gründen nicht erteilt werden könnten. Die Tatsache, dass Arab Polizeischutz ablehnte und vage Angaben über die Umstände des Angriffs machte, lässt die Frage offen, ob sie aus Angst um ihr Leben schweigt oder ob andere Gründe dahinterstecken.
Die Veröffentlichung und die darauf folgenden Folgen geben einen beunruhigenden Einblick in die Gefahren, denen Aussteiger aus der Clan-Kriminalität ausgesetzt sind. Trotz der ergreifenden Erzählungen und des damit verbundenen öffentlichen Interesses bleibt das Schicksal dieser mutigen Frau durch die Übergriffe und die neuen Enthüllungen über ihre Vergangenheit stark im Fokus. Diese Situation wirft ein grelles Licht auf die Realität der Clan-Kriminalität in Deutschland und die vulnerablen Positionen, in denen Aussteiger sich befinden, wie zahlreiche Berichte in den Medien zeigen.