Berlin

Berliner Streit um Tempelhofer Damm: 160 Bäume gefährdet!

Ein hitziger Streit entfaltet sich um die geplanten Baumfällungen am Tempelhofer Damm in Berlin. Im Zuge notwendiger Reparaturen sollen zwischen dem Platz der Luftbrücke und der Stadtautobahn etwa 160 Bäume gefällt werden. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Sanierungsprojekts, das die BVG für den U6-Tunnel vorsieht, sowie den Austausch von Wasserrohren durch die Wasserbetriebe und die Verbreiterung der Fahrbahnen durch den Senat. Interessant ist, dass die Fahrbahnen seit den 1950er Jahren nicht erweitert wurden und nun dringender Handlungsbedarf besteht, um die Verkehrsbedingungen zu verbessern. Eine Bürgerinitiative mit dem Namen „futur:ista“ hat sich gegründet, um gegen die geplante Fällung der Bäume zu protestieren. Unterstützt von Umweltverbänden und Fahrradaktivist Heinrich Strößenreuther, setzt sich die Initiative für den Erhalt der Bäume ein, da die Fällungen laut ihren Angaben gesundheitliche Belastungen für über 620 Anwohner zur Folge haben könnten. Diese Bäume sollen laut der Initiative fälschlicherweise nur gefällt werden, um Platz für eine provisorische Fahrbahn zu schaffen, anstatt die bestehenden Probleme nachhaltig zu lösen. Bild berichtet, dass Wasserbetriebe jedoch betonen, dass die Fällungen notwendig seien, um die Sanierung der U-Bahn und die Leitungsarbeiten zu gewährleisten.

Unter dem Druck der öffentlichen Diskussion kündigte die Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne) an, die Genehmigung zur Fällung verweigern zu wollen, was die Regierung in eine schwierige Lage versetzt. Während die Notwendigkeit der Sanierung von Infrastruktur nicht in Frage gestellt wird, sorgen sich viele Anwohner über die ökologischen Auswirkungen. Kritiker befürchten, dass besonders die Fällungen im grünen Bereich des Tempelhofer Damms, der für seine zahlreiche Bäume bekannt ist, umso drängender erscheinen, da der Senat seine Baupläne kurzfristig geändert hat. Statt der ursprünglich vorgesehenen Baumerhaltung sollen nun 60 Bäume gefällt werden, was gegen frühere Zusagen verstoßen würde. Diese Maßnahme betrifft den etwa 2,2 Kilometer langen Mittelstreifen zwischen dem Platz der Luftbrücke und der Borussiastraße, der laut Entwicklungsstadt ursprünglich unter Schutz stehen sollte.

Umweltbedenken und politische Richtungsänderungen

Der Umweltverband BUND Berlin hat ebenfalls Kritik an den Fällungen geübt und den ökologischen Nutzen der großen Bäume hervorgehoben. Laut deren Argumentation würden nachgepflanzte Bäume Jahrzehnte benötigen, um ähnliche Funktionen wie ihre Vorgänger zu übernehmen. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko, dass junge Bäume Trockenperioden nicht überstehen. Diese Argumente verdeutlichen die Dringlichkeit, alternative Lösungen zu finden, um die ökologische Balance zu wahren. In einem politischen Umfeld, das sich unter der neuen CDU-geführten Mobilitätsverwaltung offenbar wandelt, wächst die Sorge, dass solche Maßnahmen nicht ausreichend durchdacht sind und dem Klimaschutz entgegenwirken. Der BUND Berlin fordert daher die Senatsverwaltung auf, die Entscheidung zu überdenken und alternative Möglichkeiten zu prüfen, um dieser kritischen Situation Herr zu werden.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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