Berliner Polizei setzt auf Super-Recognizer für effektive Verbrechensaufklärung

Berliner Polizei setzt auf Super-Recognizer für effektive Verbrechensaufklärung
Berlin, Deutschland - Die Berliner Polizei hat ein spezielles Team von „Super Recognizern“ ins Leben gerufen, das die Aufklärung von Straftaten maßgeblich unterstützen soll. Dieses Team, bestehend aus fünf Polizistinnen und Polizisten, verfügt über ein außergewöhnliches Gedächtnis für Gesichter. Dieses innovative Projekt ist Teil der Strategie, um die Effizienz bei Ermittlungen zu steigern und wurde nach einer zwei Jahre andauernden Probephase entwickelt. Im Mai 2023 wurden den etwa 18.500 Polizisten in Berlin Tests angeboten, wobei rund 1.500 Beamte daran teilnahmen, um potenzielle „Super Recognizer“ zu identifizieren, was rbb24 berichtet.
Das Testverfahren, das von der Neurowissenschaftlerin Meike Ramon begleitet wurde, gilt als weltweit einzigartig, da es authentisches Polizeimaterial verwendet und wissenschaftlich valide ist. Nach der Auswertung des Testverfahrens wurden 22 „Super Recognizer“ ausgemacht, von denen fünf in einer speziellen Dienststelle beim Landeskriminalamt (LKA) in Berlin tätig sind. Die Leiterin dieser Dienststelle, die anonym bleibt, hat die Fähigkeit, Gesichter sofort beim ersten Blick zu erkennen, ein Talent, das sie schon seit ihrer Kindheit besitzt, so t-online.
Unterstützung bei verschiedenen Ermittlungen
Die „Super Recognizer“ arbeiten eng mit modernen Technologien und Material aus Überwachungskameras sowie sozialen Medien zusammen und sind entscheidend bei der Aufklärung von Straftaten. Ihre Unterstützung reicht von Ordnungswidrigkeiten bis hin zu Kapitalverbrechen. Claudia, die Leiterin der „Super Recognizer“-Einheit, beschreibt ihre Fähigkeit als angeboren und nicht erlernbar. Ein eindrucksvolles Beispiel ihrer Arbeit ist die Identifizierung von Giuseppe T., der im Januar 2020 an einem Überfall auf Geldboten in den Neukölln Arcaden beteiligt war. Durch die Analyse von Überwachungsbildern konnte Claudia den Verdächtigen eindeutig zuordnen, was zur Verurteilung von T. zu acht Jahren Haft führte.
Aktuell verzeichnet die „Super Recognizer“-Dienststelle durchschnittlich 82 Aufträge pro Monat, was zeigt, wie stark diese Einheit in den Ermittlungsprozess integriert ist. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem es noch 94 Aufträge pro Monat gab, hat sich die Arbeitslast geringfügig verringert, jedoch bleibt die Abteilung gut ausgelastet. Der Bedarf an diesen Spezialisten ist ungebrochen, und Berlin plant bereits eine Neuauflage des Testverfahrens, um weitere „Super Recognizer“ zu identifizieren. Dabei zeigt auch das Interesse aus anderen Bundesländern, allerdings ist eine Weitergabe der Testmethoden aus rechtlichen Gründen nicht möglich, berichtet rbb24.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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