Berlin feiert Vielfalt: Migrantische Unternehmen im Rampenlicht!

Berlin feiert Vielfalt: Migrantische Unternehmen im Rampenlicht!

Berlin, Deutschland - Am 18. Juni 2025 fand im Roten Rathaus in Berlin die Preisverleihung „Vielfalt unternimmt – Berlin würdigt migrantische Unternehmen“ statt. Diese Veranstaltung zielt darauf ab, die Leistungen von Unternehmerinnen und Unternehmern mit Migrationshintergrund anzuerkennen. Laut berlin.de bewertete eine Jury aus Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft mehr als 70 Bewerbungen in drei Kategorien.

Der Wettbewerb, der 2025 bereits zum vierten Mal stattfand, honorierte die Preisträger in den Kategorien für Unternehmen mit mehr als 30 Beschäftigten, Unternehmen mit weniger als 30 Beschäftigten sowie für Gründer:innen. Zusätzlich wurde ein Sonderpreis für Unternehmensnachfolge vergeben.

Die Gewinner des Abends

In der Kategorie A für Unternehmen mit mehr als 30 Beschäftigten standen folgende Gewinner im Vordergrund:

  • Safiye Ergün | Dosteli GmbH: Ein kultursensibler Pflegedienst, der ambulante Pflege, ein Seniorencafé und Demenz-WGs in Berlin anbietet. Mit 99% weiblicher Belegschaft, überwiegend mit Migrationshintergrund, gilt Dosteli als größter kulturspezifischer Pflegedienst Deutschlands.
  • Amin Guellil | uCastMe: Ein Personaldienstleister, der sich auf studentisches Personal spezialisiert hat.
  • Aynur Özdemir | Forever Clean: Ein Reinigungsunternehmen, das Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung schafft.

In der Kategorie B für Unternehmen mit bis zu 30 Beschäftigten wurden folgende Preise vergeben:

  • Seneit Debese | Greta & Starks Apps GmbH: Arbeitgeber der App „Greta“, die ein barrierefreies Kinoerlebnis für seh- und hörbehinderte Menschen ermöglicht.
  • Fihmi Mousa und Suheib Mousa | MCS Data Labs GmbH: Fokus auf die Entwicklung von KI-basierten Gesundheitstechnologien.
  • Oz Ben David & Jalil Dabit | Kanaan GmbH: Ein israelisch-palästinensisches Restaurant in Berlin.

Der Gründer:innenpreis für Unternehmen, die seit über einem Jahr und weniger als fünf Jahren tätig sind, ging an:

  • Ali Abderrahmane & Burak Erkovan | JUHI GmbH: Eine Plattform, die Alltagshilfe für Pflegebedürftige vermittelt.
  • Amir Bashari et al. | PANTOhealth: Lösungen zur digitalen Überwachung von Bahninfrastruktur.
  • Dimitri Bilyarchyk & Alexander Petrow | Every Health GmbH: Eine telemedizinische Plattform, die sich an die LGBTQIA+-Community richtet.

Der Sonderpreis für Unternehmensnachfolge wurde an Azadeh Farshidfar für die Übernahme und Erweiterung ihrer physiotherapeutischen Praxis verliehen. Diese Auszeichnungen sind mit je 10.000 Euro und einem filmischen Unternehmensportrait verbunden. Ausgelobt wurden die Preise von Franziska Giffey, der Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe.

Hintergrund und Bedeutung der Auszeichnung

Die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft hebt hervor, dass die Preisträger:innen mit Migrationshintergrund nicht nur das Stadtbild, sondern auch die Berliner Wirtschaft entscheidend prägen. Es wurde festgestellt, dass Menschen mit Migrationshintergrund häufiger Unternehmen gründen als solche ohne Zuwanderungsgeschichte. Die Gründe hierfür sind oft in Schwierigkeiten auf dem regulären Arbeitsmarkt zu finden, wie etwa nicht-anerkannte Abschlüsse und Diskriminierung, wie der Tagesspiegel berichtet.

In Deutschland tragen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte erheblich zur Innovationskraft und Beschäftigungsdynamik bei. Die Bertelsmann-Stiftung verdeutlicht, dass ohne die wachsende Zahl an Selbstständigen mit Migrationshintergrund der wirtschaftliche Druck in Deutschland noch stärker angestiegen wäre. Daher werden politische Maßnahmen zur Förderung dieser Gruppe erprobt und das Interesse an ihrem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beitrag wächst stetig. Die Debatte über die angemessenen Unterstützungsangebote, insbesondere für Frauen und Migrant:innen, ist im Gange, um die Potenziale dieser Gruppe besser zu nutzen; dies wird ebenfalls in einem aktuellen Diskussionspapier behandelt, welches mehr Antworten auf diese Fragen bietet, wie Bertelsmann-Stiftung erläutert.

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OrtBerlin, Deutschland
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