Berlin verliert den Deutschen Computerspielepreis an München!
Berlin verliert den Deutschen Computerspielepreis an München!
Berlin, Deutschland - Berlin muss eine Niederlage im Wettstreit um den Deutschen Computerspielepreis 2026 hinnehmen. Die Preisverleihung wird im kommenden Jahr in München stattfinden, wie die Veranstalter am Mittwoch bekanntgaben. Berlins Regierender Bürgermeister, Kai Wegner, hatte zeitgleich versucht, den Preis dauerhaft in die Hauptstadt zu holen, konnte jedoch mit seiner Bewerbung nicht punkten.
München setzte sich mit einer starken und zukunftsgerichteten Bewerbung durch, die die Weiterentwicklung der Preisverleihung unterstrich. Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, Dorothee Bär (CSU), lobte Münchens Engagement für die Games-Branche, womit die bayerische Landeshauptstadt ihre Position im Wettbewerb um die führende Rolle in der deutschen Games-Szene weiter festigen konnte.
Berliner Ambitionen und Ausblick
Trotz der Niederlage blickt Berlin optimistisch in die Zukunft. Im Jahr 2026 soll in der Hauptstadt das „House of Games“ eröffnet werden, das größte Zentrum für Spieleentwickler in Deutschland. Wegner betonte, dass dieses Zentrum einzigartig sei und nicht mit dem Münchener Angebot vergleichbar sei. Die Konkurrenz zwischen den beiden Städten um die Führungsposition im Bereich Games besteht bereits seit mehreren Jahren und zeigt, wie dynamisch die Branche in Deutschland ist.
Eine jüngste Umfrage des Branchenverbands „game“ deutete darauf hin, dass München zuletzt leicht vorne lag. Diese Entwicklungen zeigen eindrucksvoll den stark umkämpften Markt der deutschen Games-Branche, in der Deutschland selbst innerhalb Europas eine bedeutende Rolle spielt.
Deutsche Games-Branche im Aufschwung
Mit einem Umsatz von rund 5,3 Milliarden Euro im Jahr 2020, ohne Berücksichtigung von Hardware und digitalen Spielzeugen, belegt Deutschland den fünften Platz weltweit im Vergleich zur Spielebranche. Zum Vergleich: Die Buchbranche erzielte im gleichen Jahr Einnahmen von 9,3 Milliarden Euro, während die Musik- und Kinobranche nur 1,8 Milliarden Euro und 1 Milliarde Euro erreichten. Die Verlagerung der Geschäftsmodelle von Vollpreisspielen zu Abonnements und Free-to-Play-Modellen ist ein weiteres Zeichen für den Wandel in dieser dynamischen Branche.
Der Deutsche Computerspielpreis, dessen Jury von Prof. Mareike Ottrand geleitet wird, setzt sich ebenfalls für die Stärkung der Games-Branche in Deutschland ein. Ottrand, die 2014 mit ihrem Team für das Spiel „The Inner World“ ausgezeichnet wurde, ist eine erfahrene Akademikerin und seit 2015 aktiv in der DCP-Jury. Sie hat sich in ihren neuesten Interviews mit den Herausforderungen und Chancen für die deutsche Gaming-Industrie auseinandergesetzt und betont, dass es wertvoll sei, die kreative Arbeit der Entwickler zu honorieren.
Die Gamescom in Köln, als größte Messe der Computer- und Videospielbranche, zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher an und hat die Branche weiter gefestigt. Im Jahr 2019 erreichte die Messe mit 373.000 Teilnehmern einen Rekord, bevor sie in den folgenden Jahren aufgrund der Corona-Pandemie ins Digitale wechseln musste. Die Bundesregierung fördert die Gamesbranche bis 2023 mit insgesamt 250 Millionen Euro, was das Engagement für die kreative Industrien unterstreicht und die Grundlage für weiteres Wachstum schaffen soll.
Während die Auseinandersetzungen zwischen Berlin und München weiterhin bestehen, bleibt die deutsche Games-Branche ein aufregendes und schnelllebiges Feld, das sowohl Herausforderungen als auch bedeutende Chancen bietet.
Weiterführende Informationen zum Deutschen Computerspielpreis finden Sie auf der offiziellen Website deutscher-computerspielpreis.de, sowie umfassende Analysen zur Games-Branche in Deutschland auf bpb.de.
Erfahren Sie mehr über die aktuelle Situation in Berlin und Münchens Erfolg im Wettbewerb um den Computerspielepreis auf rbb24.de.
Details | |
---|---|
Ort | Berlin, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)