Bau-Stopp für Beyers: Liebenwalde lässt Ehepaar im Hotel warten!

Bau-Stopp für Beyers: Liebenwalde lässt Ehepaar im Hotel warten!

Liebenwalde, Deutschland - Bernd und Elisabet Beyer leben seit über zwei Jahren in einer provisorischen Herberge in Liebenwalde. Ihr ehemaliges Zuhause wurde abgerissen, um Platz für einen neuen Lidl-Supermarkt zu schaffen. Trotz der Vers promise der Stadt, ein neues Haus für das Ehepaar zu errichten, ist der Bau bislang nicht abgeschlossen. Das Paar wohnt in der „Liebenwalder Herberge“, die zuvor als stadteigenes Hotel genutzt wurde. Die Unterkunft besteht aus drei umgebauten Einzelzimmern, ist jedoch zu klein und bietet nur wenig Stauraum.

Im Januar 2023 zogen die Beyers in die Herberge mit der Annahme, dass der Aufenthalt lediglich ein Jahr dauern würde. Die Realität sieht anders aus: Die Suche nach einer barrierefreien Übergangswohnung gestaltet sich als herausfordernd, da Elisabet Beyer schwerbehindert ist. Die von der Stadt angebotenen Optionen wurden entweder abgelehnt oder waren bereits vermietet. Zudem ist die kleine Küche in der Herberge nicht ausreichend für die speziellen Bedürfnisse von Elisabet, was dazu führt, dass das Paar die gesellige Atmosphäre und das Kochen in ihrer alten Küche vermisst.

Verzögerungen beim Bau eines neuen Hauses

Die Stadt hat angekündigt, dass das neue Haus bis Ende des Jahres fertiggestellt werden soll. Allerdings hängt der Zeitrahmen von den Baufirmen und den Witterungsbedingungen ab. Die Verzögerungen im Bauprozess sind auf Schwierigkeiten bei der Ausschreibung und einem Mangel an Angeboten von Baufirmen zurückzuführen. Dies stellt nicht nur die Beyers vor Probleme, sondern ist ein allgemeines Anliegen für viele Menschen in ähnlichen Situationen.

Wie viele bestehende Wohnungen und Häuser sind auch die Pläne für das neue Zuhause nicht ideal auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen oder Pflegebedürftigkeit ausgelegt. In der Regel denken viele Menschen in jüngeren Jahren nicht an mögliche Einschränkungen der Mobilität, sodass Wohnräume oft erst bei Eintritt einer Behinderung an die neuen Lebensumstände angepasst werden müssen. Das ist nicht nur umständlich, sondern kann auch hohe Kosten verursachen, wie die Erfahrungen der Beyers zeigen.

Fördermöglichkeiten für barrierefreies Wohnen

Für die Finanzierung von barrierefreien Umbaumaßnahmen gibt es diverse Zuschüsse und Förderprogramme, die in der Regel auf die persönliche Lebenssituation abgestimmt sind. Es wird empfohlen, bereits vor der Planung von Umbau- oder Neubaumaßnahmen an Unterstützung zu denken und sich über mögliche Förderungen zu informieren. Die Pflegeversicherung bietet beispielsweise Zuschüsse für „wohnumfeldverbessernde Maßnahmen“ bis zu 4.180 Euro pro Maßnahme für Menschen mit Pflegegrad. Auch Krankenversicherungen, Rehabilitationsträger und kommunale Programme können zur Finanzierung bei tragen. Mehr Informationen sind auf den Webseiten der jeweiligen Angebote zu finden, wie (Pflege durch Angehörige) und (gesund.bund).

Die Situation der Beyers ist ein Beispiel für die Herausforderungen, die viele Menschen mit Behinderungen auch in Deutschland bewältigen müssen. Es bleibt zu hoffen, dass der Bau ihres neuen Hauses bald in Angriff genommen wird, damit Bernd und Elisabet Beyer endlich ein neues, angemessenes Zuhause finden können, das ihren Bedürfnissen gerecht wird.

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OrtLiebenwalde, Deutschland
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