In Deutschland stehen Bankkunden vor einer bedeutenden Veränderung im Überweisungswesen: Ab Oktober 2025 müssen Banken wie Sparkassen und Volksbanken sogenannte Echtzeitüberweisungen anbieten. Laut Berlin Live wird diese neue Regelung von der Europäischen Union bereits seit dem 4. April 2024 gefordert. Vorausgesetzt, die Banken stellen sich rechtzeitig um, wird Geldtransfers künftig innerhalb von Sekunden möglich sein – im besten Fall ohne zusätzliche Kosten für die Nutzer. Dies ist ein Schritt, um mit digitalen Zahlungsdiensten wie PayPal Schritt zu halten, allerdings bringt es auch Risiken mit sich.
Die potentielle Gefahr besteht darin, dass bei der Überweisung falsche Daten eingegeben werden könnten. Das Geld könnte dann auf einem falschen Konto landen, was für die Betroffenen problematisch sein kann. Ein Bericht von „Techbook“ warnt, dass in solchen Fällen die Banken gesetzlich verpflichtet sind, die IBAN des Empfängers mit dem angegebenen Namen abzugleichen, um Fehler zu vermeiden und die Kunden im Zweifelsfall zu informieren. Dies gilt sowohl für normale Überweisungen als auch für Echtzeitüberweisungen, sodass Banken haften müssen, wenn sie dieser Pflicht nicht nachkommen.
Banken und ihre Kundenstrukturen
In Deutschland ist der Markt der Kreditinstitute vielfältig: Banken, Volksbanken und Sparkassen unterscheiden sich stark in ihrer Struktur und den angebotenen Dienstleistungen. Laut Statista haben rund 45 Prozent der Deutschen ein Girokonto bei einer Sparkasse. Sparkassen sind öffentliche Anstalten, während Volksbanken genossenschaftlich organisiert sind und ihren Mitgliedern gehören. Diese unterschiedlichen Modelle ziehen verschiedene Kundenschichten an, was sich auch in den demografischen Daten widerspiegelt – beispielsweise ist der Altersschnitt bei Sparkassen-Kunden höher als bei denen der Commerzbank.
Im Kontext dieser bevorstehenden Änderungen im Überweisungssystem könnte das Vertrauen der Kunden gegenüber ihren Banken auf die Probe gestellt werden. Neben technischen Herausforderungen wären auch die unterschiedlichen Einstellungen der Banken gegenüber modernen Zahlungsdiensten ein Faktor, der die Akzeptanz dieser Neuerungen beeinflussen könnte. So liegt beispielsweise der Anteil der Sparkassen-Kunden, die Online-Banking nutzen, bei etwa 38,9 Prozent, während dies bei der ING-DiBa bei rund 82,6 Prozent liegt.