Aufregung in der Weinwirtschaft! Bei einem festlichen Empfang des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV) in Berlin ließ Fachausschuss-Vorsitzender Frank Jentzer kein gutes Haar an der gegenwärtigen Lage. „Der Weinbau in Deutschland steht vor den größten Herausforderungen der letzten Jahrzehnte“, verkündete er unmissverständlich. Im Vorfeld wurden die Sorgen der Winzer laut – steigende Betriebskosten und ein drastischer Rückgang der Einnahmen setzen ihnen massiv zu, sodass sie um ihr Überleben kämpfen müssen.
Während der Veranstaltung im Französischen Dom, im Herzen Berlins, vor rund 200 Gästen, äußerte Jentzer klar und deutlich die Nöte der Weinbauern: „Das aktuelle Preisniveau für Fasswein spiegelt die steigenden Kosten nicht wider und zwingt viele Familienbetriebe an den Rand der Existenz.“ Ein dramatischer Hilferuf aus einem Sektor, der das Gesicht der deutschen Kulturlandschaft prägt!
Die Forderung nach Wandel
Mit einer eindringlichen Botschaft forderte Jentzer einen radikalen Imagewandel für deutsche Weine und appellierte an die Politik, die wichtige Kampagne ‚Wine in Moderation‘ zu unterstützen. „Wir müssen dem Verbraucher die Schönheit und Vielfalt unserer deutschen Weine näherbringen – nur 40 Prozent Marktanteil sind nicht genug!“ So rüttelte er die Anwesenden auf, die Notwendigkeit der Stärkung der deutschen Herkunft zu erkennen. Hier ist Handlungsbedarf!
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir war ebenfalls anwesend und spürte den Druck, der auf den Schultern der Winzer lastet. In einer knallharten Aussage erklärte er, dass die Branche mehr Planungssicherheit braucht: „Wir dürfen nicht immer wieder mit neuen Einschränkungen konfrontiert werden.“ Es machte den Eindruck, dass die Politik endlich zuhören muss!
Jentzer rief auch zur Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen auf und zeigte sich besorgt über die Diskussionen rund um den Mindestlohn. „Politische Eingriffe in die Tarifautonomie schaden der deutschen Landwirtschaft – das geht nicht,“ betonte er, während ein zustimmendes Murmeln durch den Raum ging.
Als Reaktion auf die Frostschäden, die den Winzern im April zu schaffen machten, versprach Özdemir finanzielle Unterstützung aus der Agrarreserve der Europäischen Union. „Die Weinernte dieses Jahr fällt um fünf Prozent geringer aus als im Vorjahr,“ so der Minister besorgt. Hier scheint wirklich etwas auf dem Spiel zu stehen!
Lob für die Genossenschaften
Doch nicht nur Sorgen prägen den Abend! Bundesminister Özdemir fand auch lobende Worte für die Genossenschaften: „Ihr Engagement ist unverzichtbar für den Wohlstand in ländlichen Räumen.“ Ein positives Signal in einem von Unsicherheit geprägten Umfeld.
Zusätzlich gab die amtierende deutsche Weinkönigin Charlotte Weihl Hoffnung auf eine bessere Zukunft: „Die Weinbranche ist innovativ und wird auch die jetzigen Herausforderungen meistern!“ Dies lässt aufhorchen – ein Funke der Hoffnung in einer kritischen Zeit!
Der DRV ist als Spitzenverband der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft ein unverzichtbarer Akteur in dieser Branche. Mit über 1.600 Mitgliedsunternehmen und einem Umsatz von 82,6 Milliarden Euro gestaltet der DRV maßgeblich die Zukunft des Weinbaus in Deutschland.