Ein gewaltiger Aufschrei der Umweltschützer:innen! An vielen Orten in Deutschland und anderen Teilen der Welt fanden Proteste gegen die bedrohlichen Pläne für Holzkraftwerke statt. Das Bündnis AUSGEBRANNT mobilisiert in Städten wie Berlin, Wilhelmshaven, Leipzig, Weilheim, Cuxhaven und Hamburg, während weltweit Demonstrationen unter dem Motto „Bioenergie zerstört Biodiversität“ auch in Großbritannien, Finnland, Australien, Indonesien, Kolumbien und den USA stattfinden.
Mit lautstarken Aktionen sowie Redebeiträgen knüpfen die Aktivisten an die Weltbiodiversitätskonferenz COP 16 in Kolumbien an. Es ist ein alarmierendes Signal: Trotz der erschreckenden Waldverluste und einer akuten Klimakrise werden in Deutschland weiterhin immense Mengen Holz als Energiequelle verfeuert. Die vierte Waldinventur der Bundesregierung zeigt, dass der Wald von einer wichtigen CO2-Senke zu einer CO2-Quelle geworden ist – in Deutschland stößt der Wald seit 2017 mehr CO2 aus, als er aufnehmen kann!
Starker Protest in Leipzig und Berlin
In Leipzig forderten die Aktivist:innen von „180 Grad Ausgebrannt“ heute Nachmittag vor dem Gaskraftwerk Connewitz eine radikale Wende hin zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung. „Nachhaltige Wärme ohne fossile Energieträger? Das muss schnellstens umgesetzt werden!“, so Jupp Trauth. Hier steht der dringende Bedarf an einem umfassenden Wärmeplan ganz oben auf der Agenda.
Auch in Berlin wurde bereits am Samstag ein klares Zeichen gesetzt: Greenpeace und der Berliner Energietisch protestierten vor dem Roten Rathaus gegen die plänen des Senats, neue Holzheizkraftwerke einzuführen. „Das ist doch absurd! Holzheizkraftwerke werden unabhängig vom großen CO2-Ausstoß als klimafreundlich verkauft!“, kritisiert Julia Veihelmann von Greenpeace. Echte Alternativen wie Geothermie oder Solarenergie sind gefragt!
Proteste und Aktionen quer durch Deutschland
Auch Wilhelmshaven bleibt nicht untätig: Bei einer eindrucksvollen Foto-Aktion warf Annette Westerhellweg von Greenpeace ein Schlaglicht auf die Verantwortungslosigkeit einiger Unternehmen. „Die alte Folie der Kohlenutzung wird einfach mit Holz überklebt – aber das funktioniert nicht! Unsere Wälder sind wertvolles Gut, die können nicht einfach verschenkt werden!“, so Westerhellweg.
In Cuxhaven ist der Unmut der Bürger groß: Tobias Söhl von Parents for Future beschreibt die Intransparenz der Betreiber des Holzkraftheizwerks als inakzeptabel. „Verwirrspiel um Holzherkunft? Das geht nicht! Unsere Stadt und ihre Bewohner:innen sind betroffen!“, fordert er mehr Verantwortung.
Die Aktivisten in Weilheim kämpfen ebenfalls gegen die steigende Nutzung von Holz als Energiequelle. Hier wurden Holzlagerplätze ins Visier genommen. „Immer mehr Anlangen entstehen, ohne dass wir klar wissen, wie viel Holz wirklich benötigt wird. Unsere Wälder dürfen nicht verheizt werden!“, stellt die Umweltgruppe fest.
In Hamburg wird heute ein informativer Abend zum Thema Holzverbrennung zur Energiegewinnung angeboten. Gemeinsam schauen Teilnehmer den Film “More of everything” und hören spannende Vorträge, um das Bewusstsein für die Problematik zu schärfen.
Der Aufschrei der Umweltschützer:innen ist überdeutlich: „Wir fordern ein Waldrettungspaket! Subventionierungen der Holzverbrennung müssen sofort gestoppt werden! Unsere Wälder sind unser Erbe und unsere Zukunft!“, so die klare Ansage von Luzie Arndt vom Bündnis AUSGEBRANNT.
- Bündnis AUSGEBRANNT, Luzie Arndt, Tel. 0151 59861381
- ROBIN WOOD: Jana Ballenthien, Tel. 040 38089211
- ROBIN WOOD: Ute Bertrand, Tel. 01718359515