In Berlin und Brandenburg steht der Einzelhandel vor Warnstreiks. Die Gewerkschaft Verdi hat am Freitag zu Arbeitskampfmaßnahmen aufgerufen. In den aktuellen Tarifverhandlungen haben die Arbeitgeber laut Verdi Angebote vorgelegt, die zu einem erheblichen Reallohnverlust führen würden. Bereits seit Donnerstag wird der Großhandel bestreikt. Durch den Warnstreik sind unter anderem Beschäftigte von Kaufland, Rewe (Oranienburg), Edeka (Freienbrink und Mittenwalde), Galeria und H&M betroffen. Für 11 Uhr wurde eine Kundgebung am Berliner Dom angekündigt. Es war jedoch am frühen Morgen noch unklar, ob es zu Filialschließungen kommen wird. Die Gewerkschaft Verdi fordert im Einzelhandel eine Lohnerhöhung von 2,50 Euro pro Stunde und ein Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde. Im Großhandel fordert Verdi eine Lohnerhöhung von 13 Prozent. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll nach dem Wunsch der Gewerkschaft 12 Monate betragen. Laut Gewerkschaftsmitteilung haben die Arbeitgeber eine Lohnerhöhung von 5,3 Prozent ab Oktober 2023 angeboten. Verdi kritisierte, dass der Stundenlohn für die unterste Lohngruppe bei 13,00 Euro liegen würde - nur 59 Cent über dem ab dem 1. Januar 2024 geltenden gesetzlichen Mindestlohn. Im Großhandel bieten die Arbeitgeber ab September 2023 eine Erhöhung von 5,1 Prozent an. Es bleibt abzuwarten, wie die Tarifverhandlungen weiter verlaufen und ob sich die Arbeitgeber und Verdi auf eine Einigung einigen können. Die Warnstreiks zeigen jedoch deutlich, dass die Forderungen der Gewerkschaft von den Beschäftigten unterstützt werden.
NAG Redaktion
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