Maximilian Krah, ein sächsischer Rechtsanwalt und Europaabgeordneter, wurde auf dem Parteitag der AfD in Magdeburg zum Spitzenkandidaten für die Europawahl 2024 gewählt. Mit einer Zustimmung von 65,7 Prozent erhielt er deutliche Unterstützung von der Partei. Krah plant nun, mit seinem Kandidatenteam in Klausur zu gehen, um die innerparteilichen Konflikte zu lösen und einen erfolgreichen Wahlkampf zu führen. Maximilian Krah wurde 1977 in der Lausitz geboren und engagierte sich frühzeitig in der CDU und der Jungen Union. Nachdem er als Anwalt die Männer verteidigte, die 2016 einen irakischen Flüchtling an einen Baum gefesselt hatten, trat er aus der CDU aus und schloss sich der AfD an. Damit geriet er auch in das Visier des Verfassungsschutzes, da er den Begriff "Umvolkung" verwendete und gegen Migranten agitierte. Seit 2019 ist Maximilian Krah im Europaparlament tätig und fiel dort durch seine divergierenden Positionen innerhalb der Fraktion "Identität und Demokratie" auf. Er unterstützte beispielsweise Éric Zemmour, einen noch extremistischeren Konkurrenten von Marine Le Pen, statt sie bei der französischen Präsidentschaftswahl 2022 zu unterstützen. Infolgedessen wurde er von der Fraktion suspendiert. Krah wurde zudem wegen angeblicher Manipulation bei der Vergabe eines PR-Auftrags freigestellt und bezeichnete dies als "Schmutzkampagne" gegen ihn. Maximilian Krah gelingt es gekonnt, sich in den Medien zu präsentieren. Er changiert zwischen charmantem Retrokonservatismus und harter Extremismusrhetorik, sodass niemand genau weiß, was er wirklich meint. Seine Platzierung in der Mitte der parteiinternen Diskussion über die EU-Auflösung oder einen Rückbau zur EWG ermöglicht ihm, ein breites Spektrum an Meinungen anzusprechen. Letztendlich wurde seine Spitzenkandidatur auch von Björn Höcke, dem thüringischen Landeschef der AfD, unterstützt. Krah ist zudem regelmäßig Gast beim rechtsextremen Institut für Staatspolitik in Schnellroda und hat dort auch ein Buch veröffentlicht, das Rechtsextremismus im bürgerlichen Gewand propagiert. Dennoch bleibt er trotz der Kritik an seiner Person selbstbewusst und lässt die Vorwürfe gegen ihn abprallen. In seiner Bewerbungsrede zeigte Maximilian Krah bereits Selbstbewusstsein und betonte, dass die AfD sich nicht anpassen müsse, um erfolgreich zu sein. Im Gegenteil, er bezeichnete seine Partei als die spannendste Rechtspartei in ganz Europa. Gleichzeitig forderte er, dass den Kritikern innerhalb der Partei endlich die Rote Karte gezeigt werden müsse. Trotz der Vorwürfe und Kritik glaubt Maximilian Krah nicht, dass im Wahlkampf neue Verdachtsmomente gegen ihn auftauchen werden. Er betrachtet diese Vorwürfe als völlig lächerlich. Sein breites Grinsen zeigt, dass er sich seiner Popularität und Unterstützung sicher zu sein scheint.
NAG Redaktion
Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.