Berlin AktuellImmobilienPanoramaVerbände

Mängel im Brandschutz öffentlicher Gebäude: TÜV-Baurechtsreport 2024 enthüllt besorgniserregende Zahlen

TÜV-Verband warnt vor Mängeln beim Brandschutz öffentlicher Gebäude

Ein neuer Baurechtsreport des TÜV-Verbands zeigt alarmierende Mängel beim Brandschutz öffentlicher Gebäude in Deutschland. Laut dem Report haben gut 25 Prozent der Brandschutzanlagen in Schulen, Krankenhäusern, Hotels, Veranstaltungsstätten und Hochhäusern wesentliche Mängel. Dies entspricht einer Steigerung um 0,6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Von den geprüften Anlagen waren lediglich 29 Prozent mängelfrei.

Der TÜV-Verband äußert seine Besorgnis über die anhaltenden Defizite beim technischen Brandschutz. Insbesondere der Betrieb von Feuerlöschanlagen, Rauchabzugsanlagen, Brandmeldeanlagen, Lüftungsanlagen und Notstromaggregaten weist hohe Mängelquoten auf. Laut dem Report zeigten jeweils rund 31 Prozent der Feuerlöschanlagen, 27,6 Prozent der Rauchabzugsanlagen und 21,3 Prozent der Brandmeldeanlagen wesentliche Mängel.

Als Hauptursachen für die steigenden Mängelquoten nennt der TÜV-Verband den wachsenden Zeit- und Kostendruck auf Baustellen, den Fachkräftemangel sowie Versäumnisse bei der Wartung und Instandhaltung. Das Fehlen qualifizierten Fachpersonals und die Komplexität der Gebäudetechnik verschärfen die Probleme. Um die Mängelzahl vor der Inbetriebnahme zu verringern, empfiehlt der TÜV-Verband den frühzeitigen Austausch mit Sachverständigen bereits während der Planungsphase.

Eine weitere Herausforderung stellt die Energiewende dar, da sie den Brandschutz an Gebäuden zusätzlich belastet. Bei der steigenden Anzahl von Photovoltaikanlagen, Batteriespeichern und Ladestationen für Elektrofahrzeuge müssen entsprechende Brandschutzmaßnahmen berücksichtigt werden. Insbesondere Batteriespeicher bergen ein erhebliches Brandrisiko und müssen spezielle Vorschriften erfüllen.

Der TÜV-Verband fordert daher eine Vereinfachung der Bauvorgaben und einen Abbau der Bürokratie auf Baustellen. Trotzdem sollte die Sicherheit weiterhin oberste Priorität haben.

Um die Transparenz zu erhöhen, hat der TÜV-Verband erstmals in komprimierter Form die Prüfungen gemäß der VdS-Prüfrichtlinie veröffentlicht. Diese Prüfungen wurden von Sachverständigen der TÜV-Unternehmen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass lediglich 10,1 Prozent der geprüften Anlagen mängelfrei waren, während bei rund 32 Prozent wesentliche Mängel festgestellt wurden.

Um die vollständigen Ergebnisse des Baurechtsreports einzusehen, besuchen Sie die Webseite des TÜV-Verbands unter https://www.tuev-verband.de/presse/publikationen/reporte/baurechts-report.

Der TÜV-Verband setzt sich für die technische und digitale Sicherheit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein. Durch unabhängige Prüfungen und qualifizierte Weiterbildung strebt der Verband ein hohes Niveau der technischen Sicherheit an und unterstützt die Energiewende zur Erreichung der Pariser Klimaziele. Zudem pflegt der TÜV-Verband regelmäßigen Austausch mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucherinnen.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"