Berlin Aktuell

Jugendliche mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung nehmen an kostenlosen Schwimmkursen teil

In Berlin werden kostenlose Schwimmkurse für Jugendliche mit Migrationshintergrund oder Fluchterfahrung angeboten. Viele dieser Jugendlichen hatten bisher noch nie Schwimmunterricht, da dies in ihren Heimatländern nicht üblich oder möglich war. Der Landessportbund Berlin organisiert einwöchige Schwimm-Intensivkurse, die speziell für Kinder konzipiert sind, die noch keine sicheren Schwimmer sind. Normalerweise richtet sich das Angebot an Grundschulkinder, die nach dem Schwimmunterricht in der dritten Klasse noch kein Bronzeabzeichen haben.

In diesem Sommer wurden die Ferienkurse nun jedoch auch auf die Jahrgangsstufen sieben bis zehn ausgeweitet. Diese älteren Kinder haben nun separate Kurse in drei Hallenbädern, um nicht mit den Grundschulkindern zusammen schwimmen zu müssen. Die Nachfrage ist in dieser Altersgruppe stark angestiegen und alle 330 Plätze sind bereits ausgebucht.

Ein Ziel der Kurse ist es, Ängste abzubauen. Dies wird durch die Betreuung der Jugendlichen durch ausgebildete Schwimmtrainer erreicht, die sich viel Zeit für jeden Schüler nehmen können. Viele der Jugendlichen hatten zuvor noch nie Erfahrungen im tiefen Wasser gemacht oder negative Erfahrungen damit gemacht. Daher ist es nicht überraschend, dass viele Kinder nicht in der Lage sind, das Bronzeabzeichen zu erhalten, wenn der Schwimmunterricht an den Schulen nicht ausreichend ist. In Berlin waren nach dem letzten Schuljahr 36 Prozent der Drittklässler keine sicheren Schwimmer. Dies ist eine alarmierend hohe Zahl im Vergleich zu den vorherigen Erhebungen.

Die Verschlechterung der Schwimmfähigkeiten der Kinder lässt sich vor allem auf die Corona-Pandemie zurückführen, da der Schwimmunterricht an vielen Schulen ausgefallen ist. Um den Jugendlichen die Angst vor dem Wasser zu nehmen, werden sie in den Kursen behutsam an das Wasser gewöhnt. Neben sportlichen Leistungen müssen die Teilnehmer des Schwimmkurses auch die Kenntnis der Baderegeln vorweisen. Die Intensivkurse bieten eine enge Betreuung durch qualifizierte Schwimmtrainer, im Gegensatz zum Schulunterricht, der oft nur von einer oder zwei Lehrkräften für eine ganze Klasse von rund 25 Kindern durchgeführt wird.

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Die fehlende individuelle Betreuung und der Einsatz von Lehrkräften ohne ausreichende Qualifikation für den Schwimmunterricht führt dazu, dass viele Kinder das Bronzeabzeichen auch nach dem Ende der Pandemie nicht schaffen. Der Schwimmunterricht an Schulen mit weniger Ressourcen ist besonders betroffen. Kostenlose Schwimmkurse des Landessportbunds Berlin werden von sieben Schwimm- und Sportvereinen sowie dem Berliner Schwimm-Verband in Hallenbädern angeboten. Das Angebot richtet sich an Grundschulkinder der dritten bis sechsten Klasse und Schüler der Sekundarstufe I (siebte bis zehnte Klasse), die noch kein Bronzeabzeichen haben.

Die Nichtschwimmerquote ist in den Bezirken Spandau, Mitte und Neukölln am höchsten. Diese Bezirke weisen auch die höchsten sozialen und gesundheitlichen Belastungen auf. Viele Eltern sind dankbar für die kostenlosen Schwimmkurse, da sie ihren Kindern die Möglichkeit bieten, schwimmen zu lernen. Am Ende der Kurse erhalten die Teilnehmer eine Urkunde und viele erhalten auch das Schwimmabzeichen, was sie stolz macht.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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