In den stürmischen Gewässern der deutschen Politik erhebt sich eine neue Stimme: Ines Schwerdtner, Kandidatin für den Vorsitz der Linkspartei, fordert gewagte, ja sogar schmerzliche Kompromisse, um die verheerenden Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten zu beenden. In einem aufsehenerregenden Positionspapier erklärt sie, solche Einschnitte seien „den Preis des Friedens wert“. Diese kühne Aussage wird nun von der Zeitung „nd.DerTag“ aufgegriffen und erregt bereits reichlich Aufsehen.
Schwerdtner geht sogar so weit zu sagen, wenn die ukrainische Gesellschaft einen Kompromiss mit Putin unterstütze, wäre es zwar bedauerlich, aber hinnehmbar, dass der russische Präsident dabei einige seiner Kriegsziele erfüllt. Diese Meinung zeigt, wie tief die Kriegswunden in der internationalen Arena verankert sind und dass Frieden nicht immer mit dem eigenen Wohlwollen einhergeht.
Die Kehrseite des Friedens
Im brisanten Nahost-Konflikt fordert Schwerdtner, dass beide Seiten die Sicherheit und Selbstbestimmung des Gegners respektieren müssen. „Abstrakte Gerechtigkeit“ könne in solchen Verhandlungen manchmal auf der Strecke bleiben, und es müsse akzeptiert werden, dass bestimmte historische Ungerechtigkeiten ungesühnt bleiben. Ihr Credo? Eine „linke Außenpolitik für Erwachsene“, wo ein „imperfekter Frieden“ dem unendlichen Krieg vorgezogen wird.
Die Linkspartei, einst ein Symbol des Widerstands, steht am Abgrund, inmitten einer schweren Krise. Schwerdtner betont, dass die Partei nur als echte Friedenspartei überleben kann und sich der breiten, kriegerischen Front entgegenstellen muss. Während die weltpolitischen Umstände eher nach Militarismus schreien, gibt es in ihrem Manifest klaren Widerstand gegen Waffenlieferungen und den Aufruf zu maximalem diplomatischen Druck. Doch die Parteiführung müsse ihre friedenspolitischen Prinzipien neu kommunizieren und dürfe nicht die Perspektiven von Staaten und militärischen Akteuren als Maßstab nehmen. Ihre Sicht, so Schwerdtner, müsse die der Menschen widerspiegeln, die den Schrecken des Krieges am eigenen Leib erfahren.
Ein neuer Wind weht im Parteivorsitz
Im Oktober ist es soweit: Die Linkspartei wählt auf ihrem Parteitag in Halle eine neue Führung. Nach der katastrophalen Niederlage bei der Europawahl ziehen die bisherigen Vorsitzenden, Janine Wissler und Martin Schirdewan, sich zurück, und das Feld ist frei für neue Ansätze. Schwerdtner, die erst seit etwas mehr als einem Jahr Mitglied der Partei ist und frischen Wind mitbringt, kandidiert zusammen mit dem früheren Bundestagsabgeordneten Jan van Aken für den heiß umkämpften Parteivorsitz.
Die Herausforderungen sind gewaltig, doch Schwerdtner zeigt sich entschlossen, den Weg zu einer neuen Friedenspolitik zu bahnen. Ihr Aufruf zur Besonnenheit und Verständigung könnte der Schlüssel sein, um die tote Politik wieder ins Leben zurückzuholen.
Bleibt abzuwarten, wie die Parteikameraden auf diese kühnen Vorschläge reagieren werden. Eines ist sicher – der Kurs der Linkspartei könnte sich mit Schwerdtner an der Spitze dramatisch verändern!