Vater, Mutter, Kind? Dieses klassische Bild stammt aus einer längst vergangenen Zeit! Neueste Studien zeigen, dass es in Deutschland inzwischen mehr als 8 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern gibt, darunter rund 10 000 Regenbogenfamilien. Das sind Familien, in denen mindestens ein Elternteil trans*, inter*, lesbisch, schwul, bisexuell oder queer* ist. Die Soziologin Prof. Christine Wimbauer von der Humboldt-Universität zu Berlin, die diese bahnbrechende Studie für das Apothekenmagazin „ELTERN“ durchgeführt hat, sagt: „Familie ist immer da, wo man sich dauerhaft und verlässlich umeinander kümmert.“
Doch trotz dieser bunten Realität kämpfen nicht-traditionelle Familien immer noch mit erheblichen Hindernissen. Während heterosexuelle Paare, sobald ein Kind geboren wird, automatisch den Elternstatus erlangen – unabhängig davon, ob der mit der Mutter verheiratete Mann tatsächlich der leibliche Vater ist – schauen gleichgeschlechtliche Paare in die Röhre. Sie stehen vor der beschwerlichen Reise eines Stiefkindadoptionsverfahrens, das sich über Jahre hinweg ziehen kann! Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt die rechtliche Bindung zwischen dem Kind und dem nicht-biologischen Elternteil völlig ungewiss.
Kämpfen für Gleichheit im Familienrecht
Die Bundesregierung hat die Dringlichkeit erkannt und plant eine umfassende Reform des Familienrechts. Anfang des Jahres stellte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) Eckpunkte zur Modernisierung des Abstammungs- und Kindschaftsrechts vor. Ein bedeutsamer Schritt: Die Stiefkindadoption soll für Regenbogenfamilien entfallen! Prof. Wimbauer betrachtet diese Initiative als „ersten Schritt in die richtige Richtung“, mahnt aber gleichzeitig zur Eile. Laut der neuen Regelung bleibt die Frage, ob mehrere Elternteile in bestimmten Konstellationen wie Co-Parenting die gleichen Rechte erhalten, weiterhin unbeantwortet. Hier ist noch viel zu tun, denn auch diese Familienformen verdienen Anerkennung!
Unterstützung bekommen Regenbogenfamilien nicht nur durch politische Initiativen, sondern auch durch engagierte queere Familienzentren, die wertvolle Hilfestellungen bieten. Zu finden ist auch die Plattform regenbogenportal.de des Bundesfamilienministeriums, die Familien in dieser besonderen Lebenssituation informiert und begleitet.
Die Veränderung ist in Sicht, aber der Weg bleibt steinig! Regenbogenfamilien verlangen nach gleichen Rechten und Respekt. Ihre Stimmen werden lauter, und das sollte die Gesellschaft zum Umdenken anregen!