Berlin Aktuell

Der Berliner Senat geht zu langsam voran: Die U-Bahn Erweiterung dauert ewig

Der Senat in Berlin bemüht sich endlich um den Ausbau der U-Bahn, doch der Vorgang zieht sich viel zu langsam hin. Wenn wir die Verkehrswende wirklich vorantreiben wollen, müssen wir die schnellen Schienenwege ausbauen, so die Meinung von Gunnar Schupelius.

Der CDU-SPD-Senat möchte sein Wahlversprechen einlösen und plant die Verlängerung der U-Bahnlinien. Besonders im Fokus steht die U7 von Rudow zum Flughafen BER.

Allerdings hatte man gedacht, dass die Pläne auf den Tisch kommen und der Bau beginnen könne. Doch stattdessen wird nun erst einmal untersucht, ob diese Verlängerung überhaupt notwendig ist.

Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) teilt dazu mit: "SenMVKU wird die Projektleitung für die anstehende Ausschreibung und Erarbeitung der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung übernehmen. Das Ergebnis der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ist die Grundlage für die Entscheidung weiterer Planungsschritte."

Auf Deutsch bedeutet dies, dass der Senat eine Ausschreibung leitet, um eine externe Firma damit zu beauftragen, zu prüfen, ob sich der Weiterbau der U7 lohnt.

Doch diese Erkenntnis ist längst offensichtlich: Die Rudower Spinne war bereits vor der Eröffnung des BER überlastet. Es geht darum, Neukölln mit dem Flughafen zu verbinden. Dafür reichen Busse nicht aus, da Neukölln eine Großstadt ist. Der Bezirk bittet seit 20 Jahren um den Weiterbau der U7 und nun kommt erst einmal die "Erarbeitung der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung".

Es ist wieder einmal offensichtlich, dass die Bürokratie den Fortschritt hemmt. Der U-Bahnbau wird von der Bundesregierung finanziell unterstützt. Dafür muss jedoch eine "Wirtschaftlichkeitsuntersuchung" vorgelegt werden, erklärt uns die Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Manja Schreiner (CDU). Aber geht das nicht schneller?

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Es gibt nichts Offensichtlicheres als die Notwendigkeit einer U-Bahnverbindung zum Flughafen. Auf Berliner Seite wird seit Jahrzehnten eine Trasse freigehalten, die neben der Waltersdorfer Chaussee über den Lieselotte-Berger-Platz zum Flughafen führt. Diese Strecke könnte teilweise kostengünstiger gebaut werden als eine offene Strecke. Eine Machbarkeitsstudie der BVG aus dem Jahr 2020 hat "die betriebliche Umsetzbarkeit bestätigt", wie es heißt.

Die BVG hat bereits den Nachweis erbracht, wie wichtig der Ausbau der U-Bahn ist und fordert die Erweiterung des Netzes von derzeit 150 auf 371 Kilometer. Dazu gehören zum Beispiel die Verlängerung der Linien U3 von Krumme Lanke bis Klein Machnow, der U9 bis Marienfelde, der U6 nach Lichtenrade, der U7 zum Flughafen, der U8 ins Märkische Viertel, der U1 bis Heerstraße im Westen und bis Antonplatz im Nordosten - sowie eben die Verlängerung der U7 zum Flughafen.

Die BVG ist bislang am Widerstand der Grünen gescheitert, die den Ausbau der U-Bahn im Senat bis 2023 blockiert haben. Sie wollten ausschließlich das Netz der Straßenbahn erweitern.

Doch das sind Träumereien. Die einzige Alternative zum Auto sind schnelle Verbindungen mit der U-Bahn oder der S-Bahn. Wenn wir die sogenannte Verkehrswende wirklich herbeiführen wollen, müssen diese Schienenwege ausgebaut werden. Das ist offensichtlich und sollte jedem klar sein, der nicht ideologisch vernebelt ist.

Hat Gunnar Schupelius recht? Sie können ihn unter 030/2591 73153 erreichen oder eine E-Mail an gunnar.schupelius@axelspringer.de schicken.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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