Klimaprotestierer der Gruppe Letzte Generation haben am Freitag an verschiedenen Orten in Berlin versucht, den Verkehr zu blockieren. Eine der Aktionen fand am Kreisverkehr rund um die Siegessäule statt. Der Große Stern ist insbesondere während der Stoßzeiten ein wichtiger Knotenpunkt in der Hauptstadt. Viele Pendler passieren ihn auf ihrem Weg von der Autobahn in die Innenstadt. Am Wochenende wird er oft auch für Demonstrationen genutzt. Die Protestaktion führte zu erheblichen Verkehrsproblemen und einem langen Rückstau. Zahlreiche Autofahrer versuchten, der Blockade auszuweichen, indem sie über Bürgersteige fuhren. Die Polizei griff schnell ein und konnte die Protestaktionen auflösen. Dabei wurden zwei Aktivisten festgenommen und sechs Personen des Platzes verwiesen. Gegen neun Uhr kehrte der Verkehr um die Siegessäule wieder zur Normalität zurück. Ein abschließender Bericht der Polizei über den genauen Ablauf der Aktionen am Großen Stern steht noch aus. Die Klima-Radikalen führten Klebeaktionen auch an anderen Orten durch. In der Dorotheenstraße/Ecke Ebertstraße klebten fünf Personen mit einem Transparent, einer von ihnen war festgeklebt. Auf der Heidestraße kurz vor dem Tiergarten-Tunnel am Hauptbahnhof befanden sich sieben Personen auf der Fahrbahn, vier davon wurden festgeklebt. Am Großen Stern Richtung CDU-Parteizentrale blockierten acht Personen, vier davon waren festgeklebt, teilweise auch aneinander. Vor dem Bundestag auf der Scheidemannstraße blockierten zwei Personen mit einem Transparent. Kurz vor 11 Uhr teilte die Berliner Polizei mit, dass alle Blockaden nun aufgelöst seien. Bereits am Vortag hatten die Klima-Kleber die Flughäfen in Hamburg und Düsseldorf über mehrere Stunden lahmgelegt. Sie überwanden die Zäune, liefen auf die Rollfelder und klebten sich in der Nähe der Start- und Landebahnen fest. Die Klima-Kleber der Gruppe "Letzte Generation" machen nun drei Wochen Sommerpause. In dieser Zeit sind keine Protestaktionen geplant. Laut einem internen Dokument wollen die Aktivisten die Zeit nutzen, um sich zu erholen und zusammenzuwachsen. Sie dürfen Urlaub machen. In Berlin ist für den 13. September eine größere Protestwelle geplant. Aktuell suchen die Klima-Radikalen Privatunterkünfte in der Hauptstadt. Aufgrund der steigenden Anzahl der Teilnehmer können die Klima-Kleber keine Unterkünfte mehr über Airbnb organisieren, wie eine Aktivistin in einem internen Zoom-Call bekannt gab. Die Aktivisten kündigten an, ihre Sommerpause nur dann zu unterbrechen, wenn "Olaf Scholz wegen eines Hitzschlags auf [der] Intensivstation liegt oder das Ahrtal sich wiederholt".
NAG Redaktion
Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.