Ungarn will aus EU-Asylregeln aussteigen – ein umstrittener Schritt!

Ungarn will aus den EU-Asylregeln aussteigen, um illegale Migration härter zu bekämpfen. Ein Antrag ist in Vorbereitung.

Das ungarische Regierungsteam unter Ministerpräsident Viktor Orban hat angekündigt, die von der Europäischen Union festgelegten Asylregeln hinterfragen zu wollen. Europaminister Janos Boka äußerte auf der Plattform X, dass Ungarn den Ausstieg aus diesen Asylregeln beantragen wird, sofern es eine Möglichkeit zur Änderung der EU-Verträge gibt. Dieser Schritt wird als Reaktion auf die sich verändernde politische Landschaft in Europa gesehen, besonders nach dem Antrag der Niederlande, sich von den bestehenden Asylregeln abzukoppeln.

In den letzten Wochen hat sich die Situation in den Niederlanden gewandelt. Geert Wilders, der mit seiner rechtspopulistischen Partei für die Freiheit (PVV) zur ersten Mal Teil der Regierungskoalition ist, hat das Bestreben geäußert, den Kurs in der Migrationspolitik zu ändern. Wilders bezeichnete den Antrag als ein bedeutendes Zeichen für einen Wechsel in der niederländischen politischen Stimmung.

Herausforderungen für Ungarn und die EU

Die Aussicht auf eine Genehmigung für Ungarns Antrag steht jedoch auf der Kippe, denn eine solche Ausnahme von den EU-Regeln müsste durch alle 27 Mitgliedsstaaten genehmigt werden. Dies wird vielen als äußerst unwahrscheinlich erscheinen, insbesondere da die EU-Staaten bereits eine neue Asylreform beschlossen haben, die nun umgesetzt werden muss.

Die ungarische Regierung sieht sich seit Jahren heftiger Kritik wegen ihrer strengen Migrationspolitik ausgesetzt, die sich von der EU wesentlich unterscheidet. Die Kontroversen haben zu einem ständigen Konflikt mit der Europäischen Kommission geführt. Aktuell weigert sich Budapest auch, ein vom Europäischen Gerichtshof verhängtes Zwangsgeld in Höhe von 200 Millionen Euro zu zahlen, was zu weiteren Spannungen in den Beziehungen zwischen Ungarn und der EU führt. Die Kommission hat bereits Maßnahmen angekündigt, um diesen Betrag von zukünftigen Zahlungen an Ungarn abzuziehen.

Die Entwicklungen in Ungarn und den Niederlanden zeigen, wie stark der Druck auf die bestehenden Migrationsrichtlinien innerhalb der Europäischen Union gewachsen ist. Während die Regierungen beider Länder auf die Welle der nationalistischen und populistischen Strömungen reagieren, bleibt die Frage offen, wie die EU insgesamt auf diese Herausforderungen reagieren wird. Die Notwendigkeit eines einheitlichen Ansatzes in der Asylpolitik wird stärker betont, da zerrüttete Beziehungen und unterschiedliche Ansichten über Migrationsfragen die Einheit der Union gefährden könnten.

Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe den Bericht auf www.welt.de.

Details