Wut über A100-Erweiterung: Friedrichshain-Kreuzberg kämpft für Verkehrssicherheit!

Friedrichshain-Kreuzberg, Deutschland - Der Widerstand gegen die geplante Erweiterung der Stadtautobahn A100 in Berlin wächst. In den letzten Tagen haben sich Bezirkspolitiker aus Friedrichshain-Kreuzberg vehement gegen die Verlagerung der Autobahn über die Elsenbrücke ausgesprochen. Diese Brücke, die Treptow und Friedrichshain verbindet, ist seit 2018 aufgrund umfangreicher Schäden in der Sanierung und wird voraussichtlich erst 2028 fertiggestellt. Bis dahin kann die Spree nur über eine provisorische Brücke überquert werden, was die Herausforderungen im Verkehr weiter verschärft.

Bei einer Abstimmung im Bezirksparlament gab es eine breite Mehrheit gegen die Eröffnung des 16. Bauabschnitts der A100, wobei nur eine Partei sich enthielt. Die Bezirksvertretung fürchtet massive Verkehrsprobleme, falls die Autobahn vor Abschluss der Reparaturarbeiten an der Elsenbrücke für den Verkehr freigegeben wird. Eine frühzeitige Öffnung könnte zu Verkehrsinfarkten und kilometerlangen Staus führen, insbesondere nach der Inbetriebnahme des 16. Bauabschnitts.

Die Kosten und der Baufortschritt

Der Bau des 16. Bauabschnitts der A100, der vom Autobahndreieck Neukölln bis zum Treptower Park führt, gilt als das kostenintensivste Straßenprojekt Deutschlands. Die Baukosten belaufen sich auf insgesamt 720 Millionen Euro für 3,2 Kilometer, was einem Preis von 225.000 Euro pro Meter entspricht. Ursprünglich sollte dieser Abschnitt bereits 2022 fertiggestellt sein, jedoch hat sich der Zeitplan verzögert.

Für den Westteil der Elsenbrücke, der für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant ist, besteht die Hoffnung, dass während dieser Zeit zumindest eine teilweise Nutzung möglich sein wird. Dennoch bleibt die Verkehrsstadträtin Annika Gerold (Grüne) bei ihrer Forderung, dass die Eröffnung der A100 aufgeschoben werden sollte, um die Belastung der bereits überlasteten Verkehrswege der Region zu verhindern. Die Bezirke Treptow-Köpenick und Neukölln zeigen sich in dieser Angelegenheit ebenfalls besorgt.

Politische Reaktionen und Proteste

Die Linke plant eine lautstarke Demonstration gegen die A100-Erweiterung am 17. Mai auf der Elsenbrücke. Politiker aus dem Bezirk kritisieren nicht nur die Notwendigkeit der Autobahn, sondern auch die gesamte Planung, die zu einer Überlastung der Elsenbrücke führen könnte. Grüne Vertreter warnen vor den negativen Folgen für Anwohner, den öffentlichen Nahverkehr und den Radverkehr durch eine schlecht durchdachte Verkehrsführung.

Unterdessen hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr in seinem Verkehrsinvestitionsbericht 2022 betont, dass die Schaffung einer verlässlichen Verkehrsinfrastruktur entscheidend für persönliche Freiheit, gesellschaftliche Teilhabe sowie für Wohlstand und Wirtschaftswachstum in Deutschland ist. Die Sicherung und der Ausbau des hohen Qualitätsniveaus der Verkehrswege stehen somit im Fokus der aktuellen Verkehrsplanung.Berliner Kurier berichtet, dass die Senatsverwaltung noch etwa ein halbes Jahr Zeit hat, um ein neues Verkehrskonzept zu entwickeln, bevor der 16. Bauabschnitt der A100 in Betrieb genommen wird.

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Ort Friedrichshain-Kreuzberg, Deutschland
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