Igel in Not: Hermsdorfer Station kämpft gegen Überlastung!

In Berlin-Hermsdorf steht die Igelstation vor einer überaus besorgniserregenden Lage. Laut dem rbb24 sind hier zurzeit 80 Igel untergebracht, obwohl offiziell nur 55 Plätze zur Verfügung stehen. Gabriele Gaede, die Leiterin der Station, erklärt: „Mehr Platz haben wir nicht,“ wobei viele der stachligen Tiere teilweise in Plastikkisten untergebracht sind. In den letzten Jahren ist die Zahl der abgegebenen Igel stetig gestiegen, und dieses Jahr wurden bereits 830 Igel aufgenommen, was auf die hohe Anzahl von Jungtieren zurückzuführen sei. Problematisch ist zudem der Rückgang an Freiwilligen, die die Station unterstützen könnten. Immer weniger Menschen sind bereit, verletzte oder kranke Igel bei sich aufzunehmen, sodass diese häufig in die Station gebracht werden.

Steigende Gefahren für die Igel

Die zunehmende Bedrohung für Igel hat auch die Aufmerksamkeit der Deutschen Wildtier Stiftung auf sich gezogen. Diese hat den Igel zum Tier des Jahres 2024 gewählt, um das Bewusstsein für seine gefährdete Situation zu schärfen. Wie das Berliner Kurier berichtet, sind die Igel durch den Verlust ihres Lebensraums, den Einsatz von Pestiziden und den Straßenverkehr stark gefährdet. Zudem haben viele Igel in der Station keine ausreichenden Fettreserven, die für den Winterschlaf notwendig sind. Ein gesundes Gewicht von mindestens 600 Gramm ist entscheidend, damit die Tiere überleben können. „Gesunde Igel haben ein höheres Überleben,“ betont Kathrin Herrmann, die Landesbeauftragte für Tierschutz.

Die Helfer in der Igelstation leisten Tag für Tag unermüdliche Arbeit. Die Station könnte Unterstützung in Form von Futter- und Geldspenden sowie zusätzlichen Freiwilligen gut gebrauchen. „Könnte jeder Gartenbesitzer igelfreundlicher gestalten, wäre das bereits eine große Hilfe“, ergänzt Gaede. Ein bundesrechtliches Verbot schützt Igel; sie dürfen nur zur Pflege in Obhut genommen werden, wenn sie krank oder verletzt sind. Nach der Genesung müssen sie umgehend wieder in die Freiheit entlassen werden. Die Lage der Igel bleibt also kritisch, und die Hermsdorfer Igelstation kämpft entschlossen um die Zukunft dieser geschützten Tiere.

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