Stromsperren in Berlin und Brandenburg: Deutlich weniger Abschaltungen!

Tausende Haushalte in Deutschland erlebten im vergangenen Jahr eine Erniedrigung: Die Stromversorgung wurde ihnen abgestellt aufgrund offener Rechnungen. In Berlin und Brandenburg ist die gute Nachricht, dass die Zahl der Stromsperren erheblich gesunken ist. Laut Informationen des Wirtschaftsministeriums gab es in Berlin 2023 insgesamt 5.506 Stromsperren – das sind fast 2.700 weniger als im Vorjahr. Auch in Brandenburg verringerte sich die Zahl erheblich auf 4.716 Fälle, was einem Rückgang von 2.288 entspricht. Deutschlandweit sank die Gesamtzahl auf 204.441, ein Rückgang von rund 4.000 Fällen im Vergleich zu 2022, wie B.Z. berichtete.

Regionale Unterschiede und steigende Zahlen in einigen Bundesländern

Dennoch gibt es besorgniserregende Ausnahmen: In Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg stieg die Zahl der Stromsperren sprunghaft an. In NRW wurden 78.961 Haushalte betroffen, ein Anstieg um rund 11.500, während Baden-Württemberg mit 20.051 Fällen ebenfalls über 5.000 mehr registrierte. Die Linken-Bundestagsabgeordnete Caren Lay kritisiert die Situation scharf und beschreibt die hohen Energiepreise als enorme Belastung für viele. Sie fordert ein Verbot von Strom- und Gassperren, um zu verhindern, dass Menschen im Dunkeln und in kalten Wohnungen leben müssen.

Obwohl in anderen Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern die Zahl der Stromsperren leicht sank, bleibt die taktische Vorgehensweise von Netzbetreibern gleich: Strom oder Gas wird abgestellt, wenn Kunden mindestens zwei Abschlagszahlungen von mindestens 100 Euro im Rückstand sind. Diese Regelung sorgt weiterhin für Besorgnis in der Bevölkerung und lässt die Forderung nach wirkungsvollen Maßnahmen gegen Energiearmut immer lauter werden, wie auch Süddeutsche.de hervorhebt.

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