Berlin verliert ab Juli 2025 sein Leihrad-System: Preiserhöhungen stehen bevor!
Marzahn-Hellersdorf, Deutschland - Ab Juli 2025 wird Berlin kein öffentlich gefördertes Leihradsystem mehr zur Verfügung stellen. Der Vertrag mit dem Anbieter Nextbike endet im Juni 2025, nach rund acht Jahren Betrieb. Diese Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen für die Radfahrenden in der Hauptstadt, denn die Senatsverwaltung für Verkehr ließ verlauten, dass aufgrund der angespannten Haushaltslage keine Grundlagen für eine erneute wettbewerbliche Vergabe geschaffen werden konnten. Trotz anfänglicher finanzieller Planungen für ein öffentliches Leihradsystem gibt es für 2025 keine Zuweisungen durch den Finanzsenat, was die Zukunft des Fahrradverleihs in der Stadt stark gefährdet.
Nextbike plant, den Betrieb nach Vertragsende weiterhin auf eigene Rechnung fortzusetzen, jedoch wird dies in eingeschränktem Umfang geschehen. Das Unternehmen sieht sich gezwungen, sich aus mehreren Außenbezirken zurückzuziehen, um sich auf wirtschaftlich rentable Stadtteile zu konzentrieren. Die geplanten Rückzüge betreffen unter anderem die Bezirke Steglitz, Neukölln, Tempelhof, Marzahn-Hellersdorf, Pankow und Reinickendorf. In dieser Hinsicht wird das Angebot in Berlin voraussichtlich teurer werden.
Preisanpassungen und geändertes Angebot
Ab dem 1. Juli 2025 kosten die ersten 15 Minuten eines Leihrads 1,50 Euro, die zweite Viertelstunde 1,20 Euro und jede weitere 45 Minuten 1 Euro. Zudem wird das Monatsabonnement bei 10 Euro bleiben, allerdings entfällt der vergünstigte Jahrestarif für Berliner sowie der reduzierte Monatspreis für Studierende. Aktuell bietet Nextbike in Berlin etwa 6.500 Leihfahrräder an, verteilt auf rund 2.900 Leihstationen.
Die angestrebte Preiserhöhung und der Rückzug aus den Außenbezirken könnten die Nutzerzahlen und die Attraktivität des Radverkehrs in Berlin erheblich beeinträchtigen. Nutzer können in den verbleibenden Verleihgebieten Räder mieten und zurückgeben, während der Service in anderen Zonen stark eingeschränkt wird. Die aktuelle Situation wirft Fragen über die zukünftige Entwicklung des städtischen Mobilitätsplans auf, insbesondere ohne ein neues gefördertes Fahrradverleihsystem. Eine Ausschreibung für dieses System ist nicht in Planung, was die Unsicherheit verstärkt.
Integration von Leihradsystemen in den öffentlichen Verkehr
Die Herausforderung liegt hierbei in der Verknüpfung der Systeme, die sowohl rechtliche als auch finanzielle und planerische Aspekte berücksichtigt. Das Gutachten betrachtet Fragen zum Betreibervertrag, zur Finanzierung sowie zu den Rahmenbedingungen für den Betrieb integrierter Systeme. Fazit ist: Eine Integration von Fahrradverleihsystemen in den öffentlichen Nahverkehr ist möglich und könnte ein wichtiger Schritt zur Förderung von nachhaltiger Mobilität in urbanen Räumen sein.
Die Entwicklung der nächsten Monate wird zeigen, wie sich die Mobilität in Berlin ohne ein gefördertes Leihradsystem gestaltet und welche Alternativen die Nutzer in Zukunft annehmen werden.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, können Sie die Berichterstattung von Berliner Kurier, Mein Berlin und BBSR konsultieren.
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Ort | Marzahn-Hellersdorf, Deutschland |
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