Bäume am Gendarmenmarkt: Bürger fordern mehr Grün im Hitzeparadies!

Gendarmenmarkt, Berlin, Deutschland - Der Gendarmenmarkt in Berlin ist in die Kritik geraten, obwohl er erst kürzlich für 21 Millionen Euro saniert wurde. Sebastian Herges, ein engagierter Anwohner und Kritiker, hat die nach wie vor unzureichende Begrünung des 14.000 Quadratmeter großen Platzes angeprangert. Bei der Wiedereröffnung im März 2023 wurden lediglich vier Bäume gepflanzt, was zu Unmut in der Bevölkerung führte. Herges fordert, dass alle 15 Meter ein Baum stehen sollte, auch in Kübeln, um die angenehme Aufenthaltsqualität zu erhöhen und den Platz bei extremer Hitze erträglicher zu machen. Der Senat hingegen argumentiert, dass Denkmalschutz und die Architektur aus DDR-Zeiten das Pflanzen von Bäumen einschränken.

Herges hat seine Kritiken in eine Aktion verwandelt, indem er seit dem 27. März jeden Donnerstag eine Mahnwache in einem Baum-Kostüm auf dem Gendarmenmarkt veranstaltet. Die Argumentation des Senats, dass Veranstaltungen das Pflanzen von Bäumen behindern würden, weist er zurück, da nur zwei Großveranstaltungen pro Jahr auf dem Platz stattfinden. Auch die Idee von mobilen Kübeln, die bei Bedarf verschoben werden können, plädiert er als praktikable Lösung.

Sanierung und Planung

Die Sanierung des Gendarmenmarktes begann im Oktober 2022 und umfasst eine umfassende Erneuerung des Platzbelages sowie den Aufbau einer unterirdischen Infrastruktur für Gastronomie und Veranstaltungen. In Zusammenarbeit mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten und PST Ingenieuren entstanden Maßnahmen, die auf einem Beteiligungsverfahren aus dem Jahr 2011 basieren. Die Komplettsanierung wurde 2018 an Grün Berlin übertragen.

Ein zentrales Ziel dieser Sanierung ist der Schutz der historischen Mitte Berlins vor den Auswirkungen des Klimawandels. Über 6.000 Tonnen Natursteinpflaster wurden abgetragen und durch ein rund fünf Kilometer langes unterirdisches Leitungsnetz für Strom, Wasser und Abwasser ersetzt. Zudem wurden über 50 versenkbare Trinkwasser- und Schmutzwasseranschlüsse sowie etwa 30 unterirdische Stromanschlüsse installiert.

Bäume und Klimaschutz

Die neue Planung sieht auch die Beibehaltung eines kleinkronigen Baumrasters aus den 1930er Jahren vor. Allerdings mussten aufgrund technischer Anforderungen einzelne Bäume gefällt werden, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten. Im Süden des Platzes sind drei Neupflanzungen mit großen japanischen Schnurbäumen (Sophora japonica) vorgesehen. Diese Baumart gilt als hitze-, trockenheits- und abgasresistent und ist somit ideal für das Stadtklima.

Die ausladenden Kronen der neuen Bäume, die eine Höhe von 12 bis 18 Metern erreichen, bieten zusätzlich Schatten und tragen zur Verbesserung des Mikroklimas auf dem Platz bei.

Die wachsenden Forderungen nach mehr Grünflächen spiegeln das zunehmende Bewusstsein der Bürger für Klimaschutz und Lebensqualität in urbanen Räumen wider. Herges bleibt optimistisch, dass seine Aktion weiterhin Aufmerksamkeit auf die unzureichende Bepflanzung lenken wird, und kämpft für ein grüneres und angenehmeres Stadtbild am Gendarmenmarkt.

Für weitere Informationen über die Sanierung des Gendarmenmarkts und die geplanten Änderungen, besuchen Sie bitte Berlin Live und Grün Berlin.

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Ort Gendarmenmarkt, Berlin, Deutschland
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