Neues Wohnviertel in Marzahn: Kommt der S-Bahnhof an der Landsberger Allee?
Berlin-Marzahn, Deutschland - Auf dem ehemaligen Knorr-Bremse-Gelände in Berlin-Marzahn wird ein neues Wohnviertel entstehen, das 1000 Wohnungen und 370 Studentenapartments umfasst. Mit der Schaffung dieses neuen Wohnraums stellt sich die Frage nach der Verkehrsanbindung, insbesondere dem Bedarf eines zusätzlichen S-Bahnhofs an der Landsberger Allee. CDU-Abgeordnete wie Danny Freymark und Martin Pätzold haben deshalb bei der Senatsverwaltung für Mobilität nachgefragt, erhielten jedoch die Antwort, dass die Deutsche Bahn und die Senatsverwaltung einen solchen Bahnhof als nicht gerechtfertigt ansehen.
Die Anbindung des Gebietes erfolgt bereits durch die benachbarten S-Bahnhöfe Marzahn und Poelchaustraße, während die Straßenbahnlinien M6 und M16 ebenfalls in der Nähe halten. Historisch betrachtet wurde der Bau eines S-Bahnhofs namens „Bürknersfelde“ bereits in den 1980er-Jahren vom DDR-Ministerium für Verkehrswesen vorgesehen, um den Mitarbeitern der Berliner Werkzeugmaschinenfabrik (BWF Marzahn) den Zugang zu erleichtern. Die dafür notwendigen Gleise und eine Bahnsteigkante wurden auch tatsächlich gebaut. Mit der Schließung der BWF in den frühen 1990ern und dem Rückgang des Berufsverkehrs wurden diese Planungen jedoch aufgegeben.
Aktuelle Verkehrssituation und Planungsstatus
Für die Anwohner ist die aktuelle Verkehrsanbindung alles andere als optimal. Sie müssen, um nach Marzahn oder zur nächsten S-Bahn-Haltestelle zu gelangen, mit Straßenbahnen zu pendeln. Bauarbeiten an der Haltestelle Bürknersfelde sind bereits in vollem Gange; die Gleise wurden erweitert und die Bahnsteige vorbereitet. Die Senatsverwaltung hat jedoch deutlich gemacht, dass die Haltestelle im Flächennutzungsplan zwar als langfristige Maßnahme gesichert ist, jedoch nicht im Stadtentwicklungsplan Mobilität und Verkehr oder im Nahverkehrsbedarfsplan verzeichnet ist. Der geschätzte zusätzliche Nutzen einer S-Bahn-Haltestelle wird als gering eingestuft, was darauf hindeutet, dass diese nicht in absehbarer Zeit realisiert wird.
Der Senatsbeschluss vom 2. März 2021, der den strategischen Handlungsrahmen für Verkehr bis 2030 festlegt – bekannt als StEP MoVe – verfolgt das Ziel, den Trend zu mehr Kfz-Verkehr zu bremsen. Die Stärkung von Bussen, Bahnen, Fahrrädern und Fußverkehr soll die Lebensqualität in Berlin erhöhen. Diese Maßnahmen sollen dazu führen, dass der Anteil des Umweltverbundes bis 2030 von 74% auf 82% steigt. Weitere Schritte beinhalten die Planung einer Zero Emission Zone, um saubere Antriebe zu fördern, wobei Berlin sich an erfolgreichen Beispielen anderer europäischer Städte orientiert.
Insgesamt bleibt die Diskussion um die S-Bahn-Haltestelle an der Landsberger Allee und die zukünftige Verkehrsinfrastruktur in Berlin-Marzahn spannend. Während Bauprojekte für neue Wohnviertel in Angriff genommen werden, stehen die Herausforderungen der Verkehrsanbindung und der öffentlichen Mobilität im Vordergrund.
Für weitere Informationen und Hintergründe können die Leser die Berichte von Tagesspiegel, Berlin Live sowie die Vorgaben des Senats nachlesen.
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Ort | Berlin-Marzahn, Deutschland |
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