Linke plottet für 2026: Eroberung des Roten Rathauses im Visier!

Die Berliner Linke plant für 2026 den Einzug ins Rote Rathaus und thematisiert Mietpolitik sowie Antisemitismus.
Die Berliner Linke plant für 2026 den Einzug ins Rote Rathaus und thematisiert Mietpolitik sowie Antisemitismus. (Symbolbild/Mein Berlin)

Marzahn-Hellersdorf, Deutschland - Am 22. Mai 2025 stehen die Berliner Linken vor einem entscheidenden Wendepunkt. Nach der erfolgreichen Bundestagswahl 2025 zeigt sich die Partei optimistisch, dass sie 2026 das Rote Rathaus erobern kann. Berlins Linken-Chef Maximilian Schirmer unterstrich die Vision einer „roten Metropole“ bis 2040, während die Mitgliederzahl des Landesverbands um 50 Prozent wuchs, was insbesondere auf die 8.000 neuen Mitglieder zurückzuführen ist, die die Partei verstärken. Diese Neumitglieder sollen aktiv in die Parteiarbeit integriert werden und an der Kommunalpolitik teilnehmen, was die Partei beleben soll. Themen wie Mieten, Klima und soziale Gerechtigkeit stehen an erster Stelle auf der Agenda.

Ein zentraler Punkt der aktuellen Strategie der Linken ist das geplante „Sicher-Wohnen-Gesetz“, das Vermieter dazu verpflichtet, Wohnungen auch an Menschen mit niedrigem Einkommen zu vermieten. Zusätzlich sind schärfere Regeln gegen Mietwucher und mehr Transparenz durch ein Wohnungskataster in Planung. Ein Volksentscheid zur Vergesellschaftung von Wohnungskonzernen soll diese Bemühungen unterstützen. Darüber hinaus wollen die Linken auch leerstehende Einkaufszentren für soziale Zwecke nutzen. Trotz dieser positiven Entwicklungen wird die Partei von internen Differenzen und dem Schatten der Antisemitismus-Debatte begleitet.

Antisemitismus-Debatte belastet die Partei

Der Parteitag wird von einer intensiven Debatte über Antisemitismus überschattet. Dies ist besonders relevant, da ein Anstieg antisemitischer Vorfälle in Berlin um 50 Prozent im Jahr 2023 dokumentiert wurde, mit insgesamt 1.270 Vorfällen. Die Dokumentationsstelle RIAS verzeichnete in diesem Kontext die höchste Anzahl antisemitischer Vorfälle innerhalb eines Kalenderjahres, wobei das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 als Zäsur gilt. Zwischen diesem Datum und dem Jahresende wurden 783 Vorfälle registriert, was etwa 10 Vorfällen pro Tag entspricht.

Vor diesem Hintergrund ist die Diskussion über die Definition von Antisemitismus, insbesondere im Kontext der Jerusalemer Erklärung, von großer Bedeutung. Die prominente Linke Kerstin Wolter, die für die Doppelspitze der Partei kandidiert, bringt eine kritische Haltung gegenüber Israel mit und betont die Notwendigkeit für offene Gespräche. Diese ehrliche Auseinandersetzung soll dazu beitragen, den innerparteilichen Zusammenhalt zu stärken und ehemalige Mitglieder wieder einzubeziehen.

Wahlen an der Horizont

Mit einem Stimmenanteil von fast 20 Prozent könnte die Berliner Linke als stärkste Kraft aus den kommenden Wahlen hervorgehen. Der Einzug ins Rote Rathaus scheint somit in greifbare Nähe zu rücken. Doch die Partei sieht sich auch Herausforderungen gegenüber. Der Verlust einflussreicher Regierungsvertreter, darunter Klaus Lederer und Elke Breitenbach, hat die interne Debatte darüber angeheizt, ob die Linke als Regierungspartei agieren oder ihre Rolle als Protestpartei aufrechterhalten soll. Auf der neuen Parteispitze haben sich Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer zusammengefunden, wobei Brychcy eine Milliarde Euro neue Kredite in Aussicht stellt, um die sozialen Versprechen zu finanzieren.

Während die Berliner SPD und Grüne eine Koalition mit der Linken in Aussicht stellen, muss die Partei strategische Entscheidungen treffen, um ihre Erfolge bei den bevorstehenden Wahlen zu maximieren. Bei kommunalen Abstimmungen zur Mietenpolitik zeigt sich auch Pascal Meiser aktiv und spricht von einer Volksabstimmung gegen die gegenwärtige Mietenpolitik der Ampelkoalition.

Angesichts dieser dynamischen Situation bleibt abzuwarten, ob die Linke ihre Vision einer „roten Metropole“ in die Realität umsetzen kann und gleichzeitig die Herausforderungen des Antisemitismus und interner Spaltungen bewältigt.

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Ort Marzahn-Hellersdorf, Deutschland
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