Kritik an Bildungssenatorin: Mobbing-Skandal sorgt für Aufregung in Berlin!

Kritik an Bildungssenatorin: Mobbing-Skandal sorgt für Aufregung in Berlin!
Berlin-Moabit, Deutschland - Die Politlandschaft in Berlin wird derzeit von einem gravierenden Skandal um die Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) erschüttert. Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus haben einen Missbilligungsantrag gegen die Senatorin angekündigt. Auslöser dafür ist eine falsche Angabe im Zusammenhang mit dem Mobbing-Fall des Lehrers Oziel Inácio-Stech an der Carl-Bolle-Schule, der homophob belästigt wurde. Günther-Wünsch hatte zunächst erklärt, den umfangreichen Brief des Anwalts von Inácio-Stech erst nach einer Berichterstattung im Mai zur Kenntnis genommen zu haben. In einer Korrektur räumte sie ein, dass das Schreiben tatsächlich schon zuvor bei ihr vorlag, bedauerte jedoch, dass dies ihr nicht erinnerlich gewesen sei. Der betroffene Pädagoge fordert eine Verantwortung für die Missstände und äußert sein mangelndes Vertrauen in die Senatorin.
Der Fall Inácio-Stech ist besonders brisant, da er die systematischen Mängel im Umgang mit Mobbing an Schulen aufzeigt. Laut sueddeutsche.de wurde Inácio-Stech, der als pädagogische Unterrichtshilfe tätig ist, über Jahre von einer Kollegin gemobbt und von Schülern homophob beleidigt. Auch nachdem er alle Vorfälle protokollierte und sowohl die Schulleitung als auch die Schulaufsicht informierte, erhielt er keine Hilfe. Vielmehr wurde sein Arbeitsverhältnis durch eine Anzeige gegen ihn weiter belastet.
Ein schwerer Vorwurf
Die Vorwürfe gegen Inácio-Stech führten dazu, dass die Polizei die Ermittlungen nach den Aussagen von Schülern schnell einstellte, was viele in der Schule und darüber hinaus empörte. Eine Schülerin berichtete, dass die mobbende Lehrerin sie aktiv dazu aufforderte, falsche Vorwürfe gegen den Pädagogen zu äußern. Hinzu kommt, dass Inácio-Stechs Kolleginnen berichteten, die denunzierte Lehrerin hätte Drogen konsumiert und Alkohol während des Unterrichts getrunken.
Im Rahmen dieses Skandals hat der Personalrat der Carl-Bolle-Schule sich an Inácio-Stech gewandt und ihm nahegelegt, seine sexuelle Orientierung nicht zu thematisieren. Diese Forderung weist auf ein größeres Problem hin: Die Diversität und das Verständnis in Schulen sind oft eingeschränkt, insbesondere in einem Umfeld, das von einseitigen Werten geprägt ist. Der Personalrat betonte, dass die vielen Kinder aus sogenannten „traditionellen Elternhäusern“ eine inklusive Schulkultur erschwerten.
Fehlende Maßnahmen gegen Mobbing
Der Fall hat nicht nur die Aufmerksamkeit auf das individuelle Schicksal von Inácio-Stech gelenkt, sondern auch auf die allgemeinen Mobbingprobleme in Berliner Schulen. Norman Heise, Vorsitzender des Landeselternausschusses, hebt hervor, dass in jeder Schule Mobbing vorkomme und entsprechende Präventionsmaßnahmen unerlässlich sind. Investigationen und Unterstützung durch Schulleitungen sind oft mangelhaft. Heise fordert ein aktives Vorgehen gegen Mobbing und betont die Notwendigkeit von Gesprächsangeboten und Hilfsanlaufstellen.
Die Initiativen zur Bekämpfung von Mobbing umfassen interne und externe Kontaktstellen wie Schulsozialarbeiter, Beratungsstellen und das Onlineportal „Mobbing-Beratung Berlin Brandenburg“. Es ist evident, dass das Thema Mobbing an Schulen trotz der wiederholten Vorfälle nicht ausreichend behandelt wird.
Die Grünen-Fraktion hat die Falschaussage von Günther-Wünsch als erheblich und verantwortungslos kritisiert. Am Donnerstag wird es eine Aussprache im Abgeordnetenhaus geben, in der verschiedene Fraktionen ihre Positionen zu diesem Thema darstellen werden. Ein Abstimmungsergebnis hat jedoch keine unmittelbaren rechtlichen Folgen.
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Ort | Berlin-Moabit, Deutschland |
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