Internationale Konferenz in Teltow: Gemeinsam gegen den Enkeltrick!

Teltow, Brandenburg, Deutschland - Vom 11. bis 13. Juni 2025 findet in Teltow, Brandenburg, eine internationale Konferenz zur Bekämpfung des sogenannten Enkeltricks statt. Die Veranstaltung wird von Mitarbeitenden der Staatsanwaltschaften sowie Polizeifachdiensten aus 16 Bundesländern, dem Bundeskriminalamt und Vertretern aus Polen, der Slowakei, Tschechien, Österreich, der Schweiz, Großbritannien und Serbien besucht. Diese Konferenz ist Teil des EU-geförderten Projekts ISF Lumen, das sich mit grenzüberschreitender Eigentumskriminalität befasst, wie die Berliner Generalstaatsanwaltschaft in einer aktuellen Mitteilung verkündet.
Das Projekt ISF Lumen, in dem auch das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg eine zentrale Rolle spielt, zielt darauf ab, die zunehmende Kriminalität durch Trickbetrüger zu bekämpfen. Seit 1. Januar 2023 ist das LKA 253, spezialisiert auf die Betrugsarten Callcenter-Betrug und Enkeltrick, als Projektteilnehmer aktiv. Das Budget für das LKA beträgt bis Ende 2023 etwa 430.000 Euro, wobei auch das Land Berlin mit drei Dienststellen beteiligt ist.
Einsatz gegen den Enkeltrick
Der Enkeltrick ist eine perfide Betrugsmasche, bei der Täter sich als Verwandte ausgeben, um ältere Menschen um Geld oder Wertgegenstände zu bringen. einer der aktuellen Betrugsvarianten umfasst sogenannte Verkehrsunfall-Schockanrufe, bei denen die Anrufer sich als Verwandte oder Polizeibeamte ausgeben. Betroffene werden dann unter dem Druck gesetzt, umgehend Geld zu überweisen oder Wertgegenstände zu übergeben, um angebliche strafrechtliche Konsequenzen abzuwenden. Die psychischen Auswirkungen auf die Opfer sind enorm; viele verlieren ihr gesamtes Erspartes.
Die Polizei informiert darüber, dass Täter länderübergreifend in Europa agieren. Ein jüngster Ermittlungserfolg fand am 27. Mai 2025 in Herne, Nordrhein-Westfalen, statt. Hierbei wurde ein Callcenter zerschlagen, und die Hauptbeschuldigte, eine 42-Jährige, sowie vier weitere Verdächtige festgenommen.
Zusammenarbeit über Grenzen hinweg
Die Ermittler fanden Beweismittel, die zur Aufklärung weiterer Taten führen könnten. Aufschlussreich ist, dass die Täter telefonische Betrügereien, die von Deutschland aus organisiert wurden, bis nach Polen reichten. Laut der Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat die enge Zusammenarbeit zwischen den deutschen und polnischen Behörden bereits viele Betrugsversuche verhindert.
Zum Schutz der Bürger empfiehlt die Polizei folgende Sicherheitsmaßnahmen: Notieren Sie die Rufnummern von Anrufern, wenn Sie an der Echtheit eines Anrufs zweifeln. Beachten Sie, dass es in Deutschland keine „Kaution“ zur Abwendung von Haft gibt – ein solches Angebot ist ein Betrugsversuch. Vereinbaren Sie ein Codewort mit Ihren Angehörigen zur Verifizierung von Anrufen, um sich abzusichern. Zudem besteht die Möglichkeit, sich aus Telefonbüchern streichen zu lassen, um die eigene Telefonnummer zu schützen.
Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Trends in der europäischen Kriminalstatistik, die zeigt, dass Eigentumskriminalität auch im digitalen Zeitalter springt. Wie die Daten von Eurostat belegen, steigt die Notwendigkeit, sich mit neuen Formen der Kriminalität auseinanderzusetzen. Weitere Informationen zu den Statistiken und Entwicklungen finden sich auf dem Eurostat-Portal.
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Ort | Teltow, Brandenburg, Deutschland |
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