Gegendemonstration in Berlin: 400 Menschen stehen gegen Rechtsextreme auf

Demonstration in Berlin am 1. Juni 2025: 400 Menschen protestieren gegen Rechtsextremisten am Alexanderplatz, Polizei im Einsatz.
Demonstration in Berlin am 1. Juni 2025: 400 Menschen protestieren gegen Rechtsextremisten am Alexanderplatz, Polizei im Einsatz. (Symbolbild/Mein Berlin)

Rosa-Luxemburg-Platz, 10178 Berlin, Deutschland - Am Sonntag, dem 1. Juni 2025, fanden sich rund 400 Menschen in Berlin-Mitte zu einer Demonstration gegen einen rechtsextremistischen Aufmarsch zusammen. Die Gegner des Aufmarsches versammelten sich am Rosa-Luxemburg-Platz. Währenddessen war eine kleine Gruppe von etwa 65 Personen dem rechtsextremistischen Aufruf gefolgt, der unter dem Motto „Gegen Volksverrat und gegen Übergriffe auf unser Volk“ stand. Laut Polizei führte die Marschroute vom U-Bahnhof Schillingstraße in der Nähe des Alexanderplatzes bis zum Nordbahnhof.

Die Demonstration wurde von einer Einzelperson, die dem rechtsextremen Jugendverband „Deutsche Jugend Voran“ (DJV) zuzuordnen ist, angemeldet. Über die DJV ist bekannt, dass sie eine aktive Rolle innerhalb der rechtsradikalen Szene spielt. Die Gruppe, die im niedrigen dreistelligen Bereich operiert, wird vom Berliner Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft und vermittelt ideologische Elemente der Skinhead-Bewegung zusammen mit NS-Ideologie. In letzter Zeit mobilisierte die DJV auch zu Anti-CSD-Kundgebungen und trat in sozialen Medien mit Gewaltdrohungen gegen zahlreiche gesellschaftliche Gruppen in Erscheinung.

Polizeieinsatz und Auseinandersetzungen

Für den Schutz und die Ordnung während der Proteste waren rund 450 Polizeikräfte im Einsatz. Kleinere Gruppen von Gegendemonstranten versuchten, den Aufmarsch der Rechtsextremisten zu blockieren, jedoch wurde dies von der Polizei verhindert. Bei diesen Auseinandersetzungen kam es zu Festnahmen unter den Gegendemonstranten. Die Polizei beschloss, die Marschroute des rechtsextremen Aufmarsches zu verkürzen.

In den vergangenen Monaten war Berlin immer wieder Schauplatz von Aufmärschen und Veranstaltungen neonazistischer Gruppierungen, was in der Regel zu Spannungen zwischen der Polizei und den Gegendemonstranten führte. Die Thematik des Rechtsextremismus hat in den letzten Jahren in der allgemeinen Kriminalstatistik an Bedeutung gewonnen.

Zunahme rechtsextremistischer Aktivitäten

Der Berliner Verfassungsschutz registrierte im Jahr 2023 rund 25.660 rechtsextremistische Straftaten, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 22,4 % bedeutet. Unter diesen Delikten befanden sich 1.148 gewalttätige Straftaten, was einem Anstieg von 13,0 % gegenüber 2022 entspricht. Insbesondere Körperverletzungen mit fremdenfeindlichem Hintergrund nahmen signifikant zu. Diese Zunahme an Gewalt und die steigende Mitgliederzahl in rechtsextremen Gruppen werfen ein besorgniserregendes Licht auf die Entwicklung der gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Herausforderungen, die der Extremismus, insbesondere der gewaltorientierte Rechtsextremismus,, mit sich bringt, nach wie vor akut sind. So verlorene Werte und die zunehmende Radikalisierung in der Gesellschaft erfordern ein kontinuierliches Monitoring und proaktive Maßnahmen seitens der Sicherheitsbehörden.

Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen und Zahlen finden Sie auf den Seiten von rbb24, Wikipedia und Verfassungsschutz.

Details
Ort Rosa-Luxemburg-Platz, 10178 Berlin, Deutschland
Quellen