Neubau-Projekt Mierendorffinsel: 47 Mietwohnungen statt Edeka!
Mierendorffplatz, 10589 Berlin, Deutschland - Am Mierendorffplatz in Berlin-Charlottenburg wird der Bau von 47 neuen Mietwohnungen auf dem Gelände eines ehemaligen Edeka-Marktes kurz vor dem Abschluss gebracht. Das Projekt, das von der fiducia Investment GmbH umgesetzt wird, steht als Beispiel für die sich verändernde Nutzung von Supermarkt-Flächen zugunsten des dringend benötigten Wohnraums in der Hauptstadt. Der ursprüngliche Fertigstellungstermin Ende 2023 wurde zwar verpasst, doch der Abschluss des Projekts wird innerhalb der nächsten Wochen angestrebt, berichtet entwicklungsstadt.de.
Das architektonische Konzept für die neuen Mietwohnungen stammt vom Dr. Kraus Architekturbüro und sieht einen begrünten Innenhof sowie rund 100 Fahrradstellplätze vor. Zudem wird das Dach extensiv begrünt. Natürlich werfen solche Bauprojekte auch Fragen hinsichtlich des städtischen Lebens auf, insbesondere in Bezug auf den Verkehrslärm, da der Standort an einer stark befahrenen Straße liegt, die von Autoverkehr und Straßenbahn frequentiert wird.
Neubauten als Antwort auf Wohnungsnot
Die Wohnungsnot in Berlin wird zunehmend spürbar, insbesondere in den Innenstadtlagen, was zu einer Verdichtung der bestehenden Wohnviertel führt. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf insgesamt 18 Potenzialflächen für neuen Wohnungsbau identifiziert, darunter auch Standorte wie Heckerdamm und Otto-Suhr-Allee. Supermarktketten wie Edeka und Netto stehen dabei in der engeren Auswahl für Umnutzungsprojekte, um den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten.
Parallel zu den Entwicklungen in Charlottenburg sind auch in der Wexstraße 16-18 neue Bauvorhaben geplant. Hier soll ein neues Wohn- und Geschäftsgebäude mit 130 Wohnungen entstehen, was ebenfalls zur Stärkung der Nahversorgung beitragen soll. Ein Lebensmittel-Discounter wird hierfür abgerissen, um Platz für die neuen Einheiten zu schaffen. Der Bezirksstadtrat Christoph Brzezinski teilte mit, dass der entsprechende Bebauungsplan nun im Normalverfahren mit Umweltprüfung bearbeitet wird, wie es berliner-zeitung.de berichtet.
Ziele des Stadtentwicklungsplans
Im Hinblick auf die langfristige Strategie hat der Berliner Senat im Stadtentwicklungsplan „Wohnen 2040“ das Ziel, bis 2040 insgesamt 222.000 neue Wohnungen zu bauen. Diese Pläne sehen auch die Identifikation weiterer Flächen für rund 50.000 zusätzliche Wohnungen vor, um auf ein stärkeres Wachstum reagieren zu können. Die meisten Neubauten werden in den Bezirken Pankow, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick entstehen, wobei dort rund 92.000 Wohnungen geplant sind. Diese ehrgeizigen Ziele zeigen, dass Berlin den Herausforderungen der Wohnungsfrage aktiv entgegenwirken möchte, wie entwicklungsstadt.de deutlich macht.
Dennoch sieht sich Berlin mit Herausforderungen wie Flächenknappheit und dem Widerstand von Anwohnern konfrontiert, die die Umsetzung der Pläne erschweren könnten. Besondere Aufmerksamkeit gilt auch der klimatischen Nachhaltigkeit künftiger Wohnprojekte. Ein Blick auf die Bauprojekte im Westen, wie „Siemensstadt Square“ und „Neues Gartenfeld“ in Spandau, zeigt, dass der Druck auf den Wohnungsmarkt auch in diesen Gebieten stark ausgeprägt ist.
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Ort | Mierendorffplatz, 10589 Berlin, Deutschland |
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