Gedenktafel für Erich Lehmann: Ehrung eines Photochemie-Pioniers

Am 12. Juni 2025 wird in Charlottenburg eine Gedenktafel für den bedeutenden Photochemiker Erich Lehmann eingeweiht.
Am 12. Juni 2025 wird in Charlottenburg eine Gedenktafel für den bedeutenden Photochemiker Erich Lehmann eingeweiht. (Symbolbild/Mein Berlin)

Carmerstraße 6, 10587 Berlin, Deutschland - Am 12. Juni 2025 wird in Berlin eine Gedenktafel zu Ehren von Prof. Dr. Erich Lehmann eingeweiht. Die Zeremonie findet um 16 Uhr vor seinem ehemaligen Wohnhaus in der Carmerstraße 6 in Charlottenburg statt. Judith Stückler, die Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf, wird die Tafel enthüllen. Die Veranstaltung wird von Mitgliedern der Gedenktafelkommission, der Kinotechnischen Gesellschaft sowie Vertretern der Sammlung Marx, die die Tafel finanziert hat, begleitet. Dr. Stefan Wolff vom Deutschen Museum München wird ebenfalls anwesend sein und eine Ansprache zur Würdigung von Lehmanns Leben und Wirken halten. Dies berichtet berlin.de.

Der 1878 in Berlin geborene Erich Lehmann war ein bedeutender Photochemiker und Professor, dessen medizinische und akademische Laufbahn sie stark von den politischen Umständen seiner Zeit beeinflusst wurde. Nach seiner Ausbildung am Königlichen Wilhelms-Gymnasium studierte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Seine Dissertation verteidigte er 1901, bevor er von 1902 bis 1914 als Assistent am Photochemischen Institut der Technischen Hochschule Berlin arbeitete. Während dieser Zeit war er an bedeutenden wissenschaftlichen Expeditionen beteiligt und gab seine Expertise in Photochemie und Optik weiter. Laut dpg-physik.de war Lehmann von 1908 bis 1938 Mitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

Lebenswerk und Wissenschaftliche Bedeutung

Erich Lehmann gilt als führender Kopf in der Entwicklung der Kinotechnik und des Kinofeuerschutzes. 1922 wurde er außerordentlicher Professor und 1925 zum Vorsitzenden der Kinotechnischen Gesellschaft gewählt. Seine Forschungsergebnisse fanden weltweit Anerkennung. Die Gedenktafel erinnert an seinen Wohnort von 1911 bis zu seinem tragischen Tod. 1933 verlor Lehmann, Sohn jüdischer Eltern, aufgrund der nationalsozialistischen Rassenpolitik seine Professur und musste alle Ämter niederlegen. In dieser Zeit war er auf die Unterstützung seiner Zwillingsschwester angewiesen. Laut Wikipedia war er zudem an der Entwicklung von Rezepturen für künstliche Edelsteine tätig und half bei der Photographie-Expedition nach Assuan, um das UV-Spektrum der Sonne zu erforschen.

Lehmanns Leben endete tragisch am 11. Januar 1942, als er sich in seiner Wohnung in der Carmerstraße 6 das Leben nahm. In der Zeit nach seinem Tod wurde sein Wohnungsinventar versteigert, während seine Schwester und ihr Sohn während der nationalsozialistischen Verfolgung ermordet wurden. Seine wissenschaftlichen Beiträge und seine einzigartige Expertise bleiben in der Photochemie, Spektroskopie sowie in der Kino- und Reproduktionstechnik unvergessen und werden durch die Gedenktafel ein öffentliches Denkmal erhalten.

Details
Ort Carmerstraße 6, 10587 Berlin, Deutschland
Quellen