Berlins Rufbus-Projekt vor dem Aus: Was kommt jetzt für den Osten?

Ein dramatischer Umbruch im Berliner Nahverkehr bahnt sich an: Der Senat und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben angekündigt, das einzige Rufbussystem der Stadt, Muva Flexible Fahrt, einzustellen. Während die Grünen scharfe Kritik üben und von einem „verheerenden Signal“ für die Fahrgäste im Osten Berlins sprechen, äußert BVG-Chef Henrik Falk, dass das Projekt betriebwirtschaftlich gescheitert ist. Mit nur 49.300 Fahrgästen im Jahr 2023 und einer bescheidenen Nutzerzahl von durchschnittlich 135 pro Tag war das System nicht rentabel. Die letzten Fahrten werden bis Ende Februar 2025 durchgeführt, was die Hoffnung vieler Berliner auf ein flexibles Nahverkehrsangebot in den östlichen Bezirken zunichte macht, berichten die Berliner Zeitung.

Neue Technologien in Sicht

Doch anstatt die Fahrscheine für Muva zu betrauern, blickt die BVG optimistisch in die Zukunft. Henrik Falk berichtet von Plänen, autonom fahrende Kleinbusse in den Außenbezirken einzusetzen, um den öffentlichen Verkehr langfristig zu verbessern. Diese Fahrzeuge werden kein Fahrpersonal benötigen und könnten, so erhofft sich die BVG, eine Lösung für die wirtschaftlichen Herausforderungen im Nahverkehr darstellen. Laut Falk, der auf eine mögliche Zulassung dieser Technik in den Jahren 2027 bis 2030 hofft, könnte Berlin und Hamburg mit diesem Fortschritt eine „Zeitenwende“ erleben, die es ermöglichen würde, die Mobilität nachhaltig zu verändern und die Abhängigkeit von eigenen Fahrzeugen zu verringern.

Trotz der Einstellung des Muva-Projekts bleibt ein anderer Dienst namens Muva Aufzugersatz bestehen, der jedoch bislang ebenfalls nur unzureichend genutzt wird. Hierbei handelt es sich um einen Fahrdienst für mobilitätseingeschränkte Personen, der aktuell noch weniger Fahrtanfragen erhält als der vorherige Rufbus. Der Senat hat auf Kritik reagiert, indem er verspricht, daß Muva nicht vollständig eingestampft wird und stattdessen ein Plus für die Fahrgäste schaffen soll, berichtet BVG.de. Dennoch bleibt der Zweifel, ob die neuen Lösungen das bestehende Problem der Mobilität im Osten Berlins tatsächlich lösen können.

Berliner Zeitung

Details
Quellen