Amtsgericht urteilt: Angriff auf Journalisten als Gefahr für die Pressefreiheit!

Amtsgericht Berlin verurteilt Fadie Al Z. wegen Körperverletzung an Journalist Thomas H. zu zehn Monaten Haft. Pressefreiheit gefährdet.
Amtsgericht Berlin verurteilt Fadie Al Z. wegen Körperverletzung an Journalist Thomas H. zu zehn Monaten Haft. Pressefreiheit gefährdet. (Symbolbild/MB)

Amtsgericht urteilt: Angriff auf Journalisten als Gefahr für die Pressefreiheit!

Kirchstraße, Berlin-Moabit, Deutschland - Am 11. Juni 2025 hat das Amtsgericht Tiergarten in Berlin ein Urteil gegen Fadie Al Z. (42 Jahre) wegen vorsätzlicher Körperverletzung verkündet. Der Angeklagte wurde zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten verurteilt, nachdem er am 17. Dezember 2024 in den Fluren des Verwaltungsgerichts in Berlin-Moabit den Journalisten Thomas H. (65 Jahre) geschlagen hatte. Thomas H. war vor Ort, um über ein ausländerrechtliches Verfahren gegen den Onkel des Angeklagten zu berichten und hatte dabei Filmaufnahmen gemacht.

Der Vorfall ereignete sich, als Thomas H. nach einer Stellungnahme des Angeklagten fragte. Fadie Al Z. schlug ihm unvermittelt ins Gesicht, was bei dem Journalisten zu einem Hämatom am linken Auge sowie zu starken Kopfschmerzen und Übelkeit führte. Im Prozess gestand Al Z. die Tat und äußerte, dass ihn die Filmaufnahmen gestört hätten. Trotz seiner Entschuldigung nahm Thomas H. diese nicht an.

Urteilsbegründung und Pressefreiheit

Die Richterin wies darauf hin, dass der Schlag als Angriff auf die Pressefreiheit gewertet wurde. Angesichts der Vorstrafen des Angeklagten hielt sie eine Aussetzung der Strafe zur Bewährung für nicht möglich. Es wurde keine positive Legalprognose für ein strafloses Leben des Angeklagten gesehen. Fadie Al Z. hat die Möglichkeit, innerhalb einer Woche Rechtsmittel einzulegen, da die Entscheidung noch nicht rechtskräftig ist.

In der breiteren gesellschaftlichen Debatte um Angriffe auf Journalisten wird dieser Vorfall als alarmierendes Beispiel gesehen. Nach einer aktuellen Studie des Europäischen Zentrums für Presse- und Medienfreiheit (EPCMF) ist die Zahl der körperlichen Angriffe auf Journalisten in Deutschland gestiegen. Die Zahl solcher Vorfälle erhöhte sich von 56 im Jahr 2022 auf 69 im Jahr 2023, wobei Berlin mit 25 Fällen die meisten Angriffe verzeichnete.

Immer schwierige Bedingungen für Journalisten

Laut den Daten der EPCMF fanden 77 Prozent der Angriffe während Demonstrationen statt, wobei 40 Prozent dieser Vorfälle bei pro-palästinensischen Versammlungen stattfanden. Lokaljournalisten sind besonders gefährdet, da sie weniger anonym agieren können und oft direkte Konfrontationen erleben. Die Berichte stimmen mit einer Untersuchung von Reporter ohne Grenzen überein, die auf die erhöhten Übergriffe während der Pandemie hinweist.

Die Wahrung der Pressefreiheit und der Schutz von Journalisten bleiben entscheidende Themen in der heutigen Gesellschaft, insbesondere angesichts der zunehmenden Gewalt gegen Medienschaffende.

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OrtKirchstraße, Berlin-Moabit, Deutschland
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