„Gleichstellung im Fokus: EVG-Sommertour bringt wichtige Themen nach Leipzig“

Wachstum durch Ausbildung: Die EVG Sommertour bringt frischen Wind nach Leipzig
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) setzt ihre Sommertour in Leipzig fort und hebt dabei die Notwendigkeit von sozialer Gerechtigkeit in der Ausbildung sowie den Herausforderungen im Verkehrssektor hervor. Diese Initiative, die sowohl den Fokus auf die berufliche Ausbildung als auch auf gesellschaftliche Themen legt, zieht die Aufmerksamkeit auf die lokale Gemeinschaft und deren Entwicklung.
Ausschlaggebend für die erfolgreiche Durchführung dieser Sommertour am [DATUM], sind die bemerkenswerten Ausbildungszahlen der 2019 gegründeten Ausbildungswerkstatt. Trotz des weiten Einzugsgebiets, aus dem die Auszubildenden stammen – viele von ihnen legen tägliche Anfahrtszeiten von über einer Stunde zurück – gelingt es der Einrichtung, nahezu alle Ausbildungsplätze zu besetzen. Der Hauptfokus liegt auf Berufen wie Elektroniker für Betriebstechnik und Mechatroniker für InfraGo.
Bei einem Besuch in der DB-Lounge und bei DB Vertrieb wurde deutlich, dass die Beschäftigten mit ernsthaften Herausforderungen kämpfen. Wachsende Personalengpässe und die damit verbundenen verkürzten Öffnungszeiten stellen die Mitarbeiter vor große Herausforderungen. Eine Kollegin berichtete, dass die Aggressivität mancher Fahrgäste – verstärkt durch die steigenden Zugverspätungen – zugenommen hat, was den Arbeitsalltag zusätzlich erschwert. Zudem sorgt die Möglichkeit von Einsparungen innerhalb des Konzerns für Besorgnis unter den Mitarbeitern.
Ein Höhepunkt der Sommertour war die Preisverleihung für den ersten Un-Gleichstellungspreis des DGB Sachsen. Dieser neue Negativpreis soll jene Organisationen und Personen identifizieren und anprangern, die sich gegen Gleichstellung engagieren. DGB Vize-Chefin Daniela Kolbe erläuterte, dass der sächsische Kultusminister aufgrund seines Genderverbotes an Schulen als würdiger Preisträger ausgewählt wurde. Dieses Verbot schränkt die Verwendung von Genderformen in schriftlichen Arbeiten ein, was viele als Rückschritt in der Gleichstellung betrachten.
Martin Burkert, der als Hauptredner auf der Veranstaltung anwesend war, äußerte scharfe Kritik an den bestehenden Lohnunterschieden zwischen Männern und Frauen. Im Jahr 2023 ist die Lohnlücke in Sachsen von 8 % auf 9 % gestiegen, sodass der Druck auf die Politik und die Gesellschaft wächst, frauenfeindlichen Praktiken entgegenzutreten. Burkert betont, dass der Kampf um Gleichheit auch im Jahr 2024 von größter Bedeutung ist und dass es dringend notwendig ist, auf Sexismus und Ungleichbehandlung hinzuweisen.
Die EVG Sommertour zeigt, wie eng Ausbildungsinitiativen mit gesellschaftlichen Themen wie Gleichstellung und Arbeitsbedingungen verknüpft sind. In einer Zeit, in der der Fachkräftemangel immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Förderung eines respektvollen und gleichberechtigten Arbeitsumfeldes von entscheidender Bedeutung für die Zukunft des Verkehrssektors und die Gesellschaft insgesamt.
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