Berliner Schauspielerin Tua El-Fawwal: Hidschab-Traum und Marvel-Heldin!
Lichtenberg, Deutschland - Tua El-Fawwal, die talentierte Schauspielerin aus Berlin, hat in den letzten Jahren für Aufsehen gesorgt. Sie wurde von der ZDF-Neo-Serie „Druck“ entdeckt, die eine Schauspielerin mit Hidschāb suchte. Nachdem sie sich für die Rolle beworben hatte, spürte sie beim Dreh der ersten Szene ihre wahre Berufung. Diese Entscheidung führte 2020 zur Auszeichnung mit dem Deutschen Schauspielpreis als beste Nachwuchsdarstellerin für ihre beeindruckende Leistung in „Druck“.
Die Serie „Druck“ beschäftigt sich mit dem Leben von Schülerinnen am Barnim-Gymnasium in Berlin und thematisiert wichtige Aspekte wie Freundschaft, Liebe und die Suche nach Identität. El-Fawwal, die im Alter von zehn Jahren mit ihrer Mutter und Geschwistern aus Ägypten nach Deutschland kam, hat das Gefühl, im neuen Land angekommen zu sein, jedoch nicht ohne Herausforderungen. Sie fühlte sich zunächst anders und kämpfte mit den Erwartungen zur Integration in Deutschland, obwohl sie in Ägypten sehr beliebt war.
Einzigartiger Werdegang
Nach ihrem Abitur erhielt El-Fawwal die Hauptrolle der „Amira“ in der vierten Staffel von „Druck“. Damit ist sie die erste Schauspielerin in Deutschland, die privat und vor der Kamera ständig ein Kopftuch trägt. Dies ist ein bemerkenswerter Schritt zu mehr Sichtbarkeit und Vielfalt in der Film- und Fernsehlandschaft. Für ihre bahnbrechende Rolle erhielt sie erneut Lob und Anerkennung. In ihrer Rede beim Deutschen Schauspielpreis kritisierte sie die mangelnde Vielfalt im deutschen Film.
El-Fawwal, die an der Alice-Salomon Hochschule Berlin Soziale Arbeit studiert, hat sich einen weiteren Platz im deutschen Fernsehen erobert. Ihre Karrieretreppe führt sie weiter mit Auftritten in Produktionen wie „Polizeiruf 110“ und „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“. Neben ihrer Schauspielerei engagiert sie sich auch in sozialen Projekten, wo sie in einer Suchtstation und im Quartiers-Management in Moabit gearbeitet hat.
Ein Vorbild für die nächste Generation
Als große Anhängerin von Marvel träumt El-Fawwal davon, eine Superheldin mit Hidschāb zu spielen. Sie möchte Mädchen vermitteln, dass sie alles erreichen können und dass Kunst keine Grenzen kennt. In einer Zeit, in der Frauen im Film oft ein einheitliches Bild darstellen, hebt sich El-Fawwal hervor, indem sie die Diversität in der Branche gestaltet. Sie sieht ungerechtfertigte Herausforderungen wie die Tatsache, dass Frauen mit Hidschāb sich viermal so oft bewerben müssen, um die gleichen Chancen zu erhalten.
Dank Initiativen zur Förderung von Diversität und Inklusion im deutschen Film, wie dem „Bündnis für Medien und Vielfalt“, gibt es positive Trends zu verzeichnen. Die MaLisa Stiftung und die Universität Rostock berichten von einem Anstieg des Anteils von Frauen in deutschen Filmen, wobei fast die Hälfte der Hauptrollen von Frauen besetzt ist. Die Darstellung weiblicher Protagonistinnen ist jedoch oft weniger vielfältig als die ihrer männlichen Pendants, was El-Fawwal dazu motiviert, in den Diskussionen um Diversität eine Stimme zu sein.
Mit ihrer Geschichte und ihrem Engagement wird Tua El-Fawwal Teil einer neuen Generation von Schauspielerinnen, die das Gesicht des deutschen Films verändern und die Vielfalt in der Filmbranche vorantreiben möchte. Ihre Nominierung für den „New Faces Award Film“ unterstreicht ihren aufsteigenden Einfluss und könnte ein Sprungbrett für eine internationale Karriere sein.
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Ort | Lichtenberg, Deutschland |
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