Streit um die Alte Münze: Wer bestimmt die Zukunft des Kulturschatzes?
Die Zukunft der Alten Münze in Berlin ist ungewiss, trotz einer großzügigen Förderung von 50 Millionen Euro durch den Senat. Die Verhandlungen über die Sanierung und die künftige Nutzung des ehemaligen Münzprägewerks, das über 300 Jahre in Betrieb war, sind in vollem Gange, doch die Kulturverwaltung hat offiziell keinen Einfluss auf die Entscheidungen. Helge Rehders von der Senatsverwaltung für Kultur bestätigte, dass die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) alleine das Sagen hat, während Kultursenator Joe Chialo nicht beim Verhandlungstisch sitzt. „Wir sitzen bei den Verhandlungen nicht im Fahrersitz“, so Rehders und verdeutlicht damit die Problematik der fehlenden Mitbestimmung.
Ein Kulturerbe im Übergang
Die Alte Münze, ein historisches Baudenkmal, hat in der deutschen Geschichte zahlreiche Umbrüche erlebt, vom Preußischen Reich über die Weimarer Republik bis hin zur DDR. Nachdem das Prägewerk über Jahrzehnte Münzen wie den Reichsthaler und später DDR-Mark geprägt hatte, wird das Gelände heute als kulturelles Zentrum genutzt, das vielfältige Veranstaltungen, inklusive Techno-Events, beherbergt. Allerdings scheiterten bereits erste Pläne für ein „House of Jazz“, was die Unsicherheit über die künftige Nutzung und den Erhalt der traditionsreichen Stätte verdeutlicht. Die Gespräche zwischen der Kulturverwaltung und der Kulturstaatsministerin Claudia Roth finden derzeit darüber statt, wo ein alternatives Berliner Jazz-Zentrum eingerichtet werden kann, wie [archivspiegel.de](https://www.archivspiegel.de/archivgut/das-ende-der-reise-in-die-vergangenheit-der-alten-muenze/) berichtet.
Die Verzögerungen bei der Klärung des Mietzinses und das Fehlen konkreter Pläne werfen Fragen zur finanziellen Transparenz auf. Auch die durch die Geschichte und die letzten Umbaumaßnahmen geforderte Instandhaltung zeigt, dass hier noch einiges an Arbeit auf die Verantwortlichen zukommt. Das Interesse an dem kulturellen Erbe, das die Alte Münze darstellt, bleibt bestehen, aber es bleibt abzuwarten, wie die geplante Sanierung und Nutzung tatsächlich voranschreiten werden.
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