Aschaffenburg (Bayern) – Ein außergewöhnlicher Fall erregt derzeit die Aufmerksamkeit in Aschaffenburg. Im Mittelpunkt steht der 53-jährige Kardiologe Bereket A., der mehrere Jahre lang seine Patientinnen missbraucht hat. Der Fall ist besonders erschütternd, da der Arzt dabei seine berufliche Position ausnutzte, um seine "kranken Fantasien" auszuleben, wie ein Opfer erklärte. Bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres musste Bereket A. wegen Vergewaltigung vor dem Landgericht Aschaffenburg erscheinen. Sieben Frauen hatten ihn angezeigt, was zu seiner Verhaftung und Verurteilung führte. Am Montag wurde das Urteil gesprochen: Vier Jahre und vier Monate Haft.
Die Taten und Geständnisse
Während des Prozesses kamen schockierende Details ans Licht. Zum Beispiel berichtete Nancy B. (34, Name geändert), dass Bereket A. bei einer Herzuntersuchung ihren Arm gegen seinen Penis gedrückt und mit einem Finger in ihre Vagina eingedrungen sei. "Ich war wie tot, konnte mich nicht mal dagegen wehren," erzählte sie später. Diese und eine weitere Tat führten bereits im Oktober 2023 zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten. Eine andere Frau (35) berichtete, dass der Arzt während ihrer Schwangerschaft angebliche Übungen zur Stärkung des Bindegewebes vorführte, dabei jedoch ihre Hand zwischen seine Pobacken zog. Eine weitere Zeugin (57) sagte aus, dass er plötzlich in ihre Unterhose griff und eindrang. Auf diese Enthüllungen folgten Anzeigen weiterer Frauen, deren Vorwürfe mittlerweile teils verjährt sind.
Reaktionen und Konsequenzen
Bereket A. gestand die Taten im Prozess und zeigte sich reuevoll. Er entschuldigte sich jedoch nicht bei dem ersten Opfer, das die Anzeige erstattet hatte. „Er hat seine Stellung als Arzt für seine kranken Fantasien ausgenutzt“, sagte Nancy B. zu m.bild.de. Die Folgen für die Opfer sind gravierend. Nancy B. erlitt nach ihrer Zeugenaussage eine Frühgeburt und leidet bis heute unter Schlafstörungen. Bereket A. selbst beklagte im Prozess, er habe seine soziale Stellung, sein Einkommen und seine Lebensqualität verloren. Verteidiger Burkhard Benecken betonte: "Er hat alles verloren, abgesehen von seiner Ehefrau, die zu ihm hält." In der Urteilsverkündung erklärte Richter Karsten Krebs, dass Bereket A. in Deutschland nie wieder als Arzt arbeiten darf. Die Approbation und Zulassung des Arztes wurden ihm entzogen. Für eine detaillierte Betrachtung des Falls,
siehe den Bericht auf m.bild.de.