Schock-Fund: Fast 800 illegale E-Zigaretten in Shisha-Shop versteckt!

Gemeinsame Kontrolle in Reinickendorf: Polizei und Ordnungsamt schließen Shisha-Shop wegen illegalem Verkauf von E-Zigaretten an Minderjährige.
Gemeinsame Kontrolle in Reinickendorf: Polizei und Ordnungsamt schließen Shisha-Shop wegen illegalem Verkauf von E-Zigaretten an Minderjährige. (Symbolbild/MB)

Schock-Fund: Fast 800 illegale E-Zigaretten in Shisha-Shop versteckt!

Reinickendorf, Deutschland - Am 26. Mai 2025 wurde ein gemeinsam durchgeführter Kontrolleinsatz von Polizeiabschnitt 11, dem Hauptzollamt Berlin und der Außendienst-Kontrollgruppe Gewerbe des Ordnungsamts Reinickendorf durchgeführt. Im Fokus stand die Überprüfung eines Shisha-Shops an der Lübarser Straße, der verdächtigt wurde, illegale Einweg-E-Zigaretten an Minderjährige zu verkaufen. Bei dieser Kontrolle wurden nahezu 800 nicht zugelassene Einweg-E-Zigaretten sichergestellt, die in Kühlschränken, hinter Regalen, unter Tischen sowie in Treppenhäusern und im Hof des Geschäfts versteckt waren. Diese Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit den wiederholten Verstößen des Betriebs gegen das Jugendschutzgesetz.

Zudem wurde im Umfeld des Ladens überprüft, ob jugendliche Käufer entsprechende Produkte mitführten. Aufgrund der unerlaubten Abgabe von Tabakwaren an Kinder und Jugendliche sah sich die Polizei gezwungen, den Betrieb vorübergehend zu schließen. Bezirksstadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU) betonte die Wichtigkeit des Schutzes von Kindern und Jugendlichen vor gesundheitsgefährdenden Produkten und kündigte an, den Kontrolldruck aufrechtzuerhalten. In der Nachbarschaft und von Passanten gab es positive Rückmeldungen zu dieser Maßnahme, die mit der aktuellen Diskussion über den zunehmenden Schwarzmarkt für E-Zigaretten zusammenfällt.

Wachsender Schwarzmarkt und Jugendschutzproblematik

Der Verband des eZigarettenhandels (VdeH) warnt vor der wachsenden Bedrohung durch illegale E-Zigaretten vom Schwarzmarkt. Der Schwarzmarkt hat seit der Einführung einer Steuer auf Tabak-Substitute vor etwa zwei Jahren ein Volumen erreicht, das dem legalen Markt entspricht und weist eine steigende Tendenz auf. Dies hat zu einer massiven Gefährdung des Jugendschutzes geführt, da illegale Produkte häufig an Jugendliche verkauft werden. Laut den Ergebnissen von Testkäufen, die der VdeH in Berlin durchgeführt hat, boten etwa 75 % der getesteten Shisha-Shops unerlaubte E-Zigaretten an, während der Anteil in Spätis und Kiosken bei 20 % lag.

Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH, äußert sich besorgt über die Folgen des illegalen Handels. Der Verkauf von nicht verkehrsfähigen und unversteuerten Vapes an Jugendliche bietet ein erhebliches Gesundheitsrisiko. Zudem betont er, dass den Fiskus durch den Schwarzmarkt jährlich hohe dreistellige Millionenbeträge entgehen. In Reaktion auf diese Entwicklungen hat der VdeH seine Jugendschutzkampagne intensiviert, um verstärkt auf die Problematik hinzuweisen und die Effizienz des Jugendschutzes zu erhöhen.

Regulatorische Herausforderungen und Forderungen

Trotz mehrfacher Warnungen über die Missstände bei der Kontrolle des Illegalmarktes, bleibt es bei unzureichenden behördlichen Maßnahmen und geringen Strafen, was das Wachstum des Schwarzmarktes begünstigt. Die WHO hat die Industrie beschuldigt, Kinder durch marketingorientierte Strategien und gefälschte Produkte, die oft einen hohen Nikotingehalt aufweisen, anzusprechen. Gesundheitsorganisationen fordern verstärkte Regulierungen, darunter den Verkauf von E-Zigaretten ausschließlich in lizenzierten Fachgeschäften.

Die Problematik um den Verkauf von E-Zigaretten und insbesondere von Einweg-Produkten hat zu einem Aufruf von Burkhard Blienert, dem Bundesbeauftragten für Drogenpolitik, geführt, die Einführung eines Verbots für diese Produkte in Betracht zu ziehen. In Ländern wie Australien dürfen E-Zigaretten nur noch in Apotheken verkauft werden, und das auch nur in neutralen Verpackungen, ohne Aromastoffe. Dies könnte als Vorbild für zukünftige Regulierungen in Deutschland dienen.

Zusammenfassend zeigt die aktuelle Lage, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt, um den Jugendschutz zu gewährleisten und die gesundheitlichen Risiken für Jugendliche zu minimieren. Der Druck auf illegale Händler muss erhöht werden, um die Zukunft des Jugendschutzes zu sichern und die drogenpolitische Situation in Deutschland zu verbessern.

Für weitere Informationen zu den Problematiken im Bereich der E-Zigaretten und Jugendschutz siehe auch Berliner Webseite Berlin.de, VdeH Webseite und Tagesschau.

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OrtReinickendorf, Deutschland
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