Offene Fehlerkultur in der Medizin: Ein Appell für mehr Patientensicherheit
Offene Fehlerkultur in der Medizin: Ein Appell für mehr Patientensicherheit
Im Kampf für mehr Patientensicherheit setzt sich der Wort & Bild Verlag mit seiner Kampagne „Über Medikationsfehler reden“ ein. Die Apotheken Umschau veröffentlicht dazu Berichte von Ärzt:innen, Politiker:innen, Apotheker:innen, Patient:innen und Angehörigen, die offen über Fehler bei der Einnahme von Medikamenten berichten. Ziel dieser Kampagne ist es, aus Fehlern zu lernen und eine offene Fehlerkultur zu fördern.
Die gravierenden Auswirkungen von Medikationsfehlern zeigen sich in Deutschland Tag für Tag. Jährlich werden aufgrund vermeidbarer Medikationsfehler etwa 250.000 Menschen ins Krankenhaus eingeliefert, während rund 2.500 Menschen aufgrund solcher Fehler sterben. Dies führt zu Kosten in Höhe von ungefähr einer Milliarde Euro pro Jahr. Laut Prof. Dr. Kai Kolpatzik, dem Chief Scientific Officer des Wort & Bild Verlags, bewegen wir uns hierbei in ähnlichen Dimensionen wie bei den Verkehrstoten. Darum ist es wichtig, über Fehler zu reden, aus ihnen zu lernen und die Tabuisierung von Fehlern zu beenden.
Um die Anzahl der Medikationsfehler zu verringern und die Patientensicherheit zu verbessern, ist eine Präventionsstrategie und eine offene Fehlerkultur notwendig. Hierbei spielen die Apotheken vor Ort eine entscheidende Rolle. Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V., betont, dass Apotheken eine wichtige Aufgabe bei der Prävention von Medikationsfehlern haben. Ihre Leistungen werden oft gar nicht wahrgenommen, da viele Fragen und Klärungen im Hintergrund mit den verschreibenden Ärzt:innen geklärt werden. Das geplante Konzept des Bundesgesundheitsministeriums, Apotheken ohne Apotheker:innen einzuführen, wird von Overwiening vehement abgelehnt, da dies die Arzneimittelversorgung trivialisieren würde. Gegen solche Schein-Apotheken setzen sich die Apotheker:innen mit Nachdruck ein, um die bestmögliche Versorgung der Patient:innen zu gewährleisten.
Ein großer Beitrag zur Schaffung einer offenen Fehlerkultur wurde bereits von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft geleistet. Seit 2007 koordiniert die Kommission Maßnahmen zur Erkennung und Vermeidung von Medikationsfehlern. Dabei wurde deutlich, dass die Analyse von Meldungen über Fehler zur Verbesserung der Patientensicherheit beitragen kann. Dennoch ist der Aufbau einer positiven Fehlerkultur von entscheidender Bedeutung, um das Melden von Medikationsfehlern weiter zu stärken.
In diesem Zusammenhang stehen Pflegefachkräfte vor besonderen Herausforderungen, da sie in unterschiedlichen Settings wie Kliniken, Langzeitpflegeeinrichtungen und ambulanter Versorgung tätig sind. Claudia Moll, die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, betont die Bedeutung einer offenen Kommunikation und einer engen Zusammenarbeit aller beteiligten Gesundheitsberufe, um aus Fehlern zu lernen und die Vermeidung von Fehlern zu fördern. Sie ermutigt Pflegekräfte dazu, Arbeitsabläufe so zu gestalten, dass Medikamente sorgfältig und unter möglichst wenig Druck bereitgestellt werden können.
Um Bewusstsein für Medikationsfehler zu schaffen und eine offene Fehlerkultur zu etablieren, startet der Wort & Bild Verlag die Kampagne „Über Medikationsfehler reden“. Mit Berichten von Betroffenen richtet sich die Kampagne an die breite Bevölkerung, aber auch an Ärzt:innen, Apotheker:innen, Pfleger:innen und Krankenhauspersonal. Zusätzlich zur Kampagne wird die Ausgabe der Apotheken Umschau am 15. Juli das ausführliche Titelthema „Finde die Fehler“ behandeln. Diese Ausgabe enthält Interviews, echte Fallbeispiele und wichtige Informationen zur Arzneimitteltherapie und Medikationsanalyse. Auch eine Checkliste im Postkartenformat wird veröffentlicht, um die Medikamenteneinnahme für Patient:innen sicherer zu gestalten.
Der Wort & Bild Verlag setzt sich damit aktiv für eine offene Fehlerkultur ein und möchte dazu beitragen, dass aus Fehlern gelernt wird, um die Patientensicherheit zu verbessern. Die Broschüre „Über Fehler reden“ kann von der Webseite www.richtig-einnehmen.de heruntergeladen werden. Weitere Informationen und Angebote sind auf apotheken-umschau.de zu finden.
Die Kampagne „Über Medikationsfehler reden“ des Wort & Bild Verlags ist ein weiterer Schritt in Richtung mehr Patientensicherheit und einer offenen Kultur im Umgang mit Fehlern. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten im Gesundheitswesen zusammenarbeiten, um das Ziel einer fehlerfreien Medikation zu erreichen.
Die Wort & Bild Mediengruppe, mit Sitz in Baierbrunn bei München, engagiert sich als führender Anbieter von Gesundheitsmedien in Deutschland für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung. Mit ihren Marken wie Apotheken Umschau, Ärztlicher Ratgeber und Diabetes Ratgeber informiert sie monatlich rund 25 Millionen Leser:innen und Nutzer:innen über relevante Gesundheitsthemen.
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