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Prognose für Wohnimmobilienpreise: Preise stabilisieren sich und steigen leicht ab 2025

Dringender Bedarf an günstigerem Wohnungsbau: BVR-Immobilienprognose zeigt schwache Erholung der Wohnimmobilienpreise

Die Preise für Wohnimmobilien werden im Laufe des Jahres voraussichtlich ihren Tiefpunkt erreichen, so die aktuelle Prognose des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Obwohl das makroökonomische Umfeld aus hohen Zinsen und Preisen den Markt weiterhin belastet, wird der Preisrückgang aufgrund des knappen Wohnraumangebots gestoppt. Ab dem Jahr 2025 erwartet der BVR einen leichten Anstieg um etwa 1 Prozent. Im Jahr 2023 fielen die Preise in Deutschland noch um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Wir sehen, dass sich die Preise langsam stabilisieren und nicht weiter sinken, vor allem weil der Wohnraummangel weiter zunimmt“, kommentiert Marija Kolak, Präsidentin des BVR, die Prognose. Sie fordert dringend eine Belebung des Wohnungsbau und eine Verringerung der Baukosten: „Der Wohnungsneubau muss günstiger werden.“ Dazu sind laut Kolak Maßnahmen wie die Vereinfachung und Vereinheitlichung von Bau- und Planungsvorschriften, Verbesserung der Förderung und Senkung der Grunderwerbssteuern erforderlich.

Es gibt keine einzelne Lösung, um den Wohnungsmarkt zu beleben, aber viele Ansätze. Die Regierung unterstützt bereits serielles und modulares Bauen, was in die richtige Richtung geht. Angesichts der Herausforderungen sind jedoch weitere Maßnahmen erforderlich. Die BVR-Studie zeigt konkrete Möglichkeiten auf, um Probleme in der Wohnungspolitik zu lösen. Die Baustandards müssen weiter vereinfacht und reduziert werden. Der geplante Gebäudetyp E für einfaches Bauen kann helfen, wenn bestehende Rechtsunsicherheiten ausgeräumt sind. Außerdem sind Digitalisierung, Entbürokratisierung und Harmonisierung von Verwaltungsverfahren erforderlich. Schließlich sollte die Grunderwerbsteuer für Eigennutzer gesenkt werden.

Die Prognose des BVR zeigt, dass die Preisentwicklung für Wohnimmobilien regional sehr unterschiedlich ist. Die Preise in den Top-7-Städten sind wesentlich stärker gestiegen und liegen im Vergleich zu den Einkommen rund vier Fünftel höher als im Jahr 2007. In anderen kreisfreien Städten haben sich die Preise im Vergleich zu den Durchschnittseinkommen um etwa ein Drittel verteuert, während sie in den Landkreisen nur um rund 17 Prozent gestiegen sind. Ähnlich verhält es sich am Mietmarkt. Die Preise in den Top-7-Städten stiegen um fast ein Viertel mehr als die Mieten. Im Durchschnitt der anderen Kreise betrug der Anstieg weniger als zehn Prozent. Dies verdeutlicht, dass in städtischeren Gebieten der Wohnraum knapper ist und ein größerer Bedarf an bezahlbarem Neubau besteht.

Die aktuelle Studie des BVR zur Immobilienprognose ist im Internet unter www.bvr.de, Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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