Wittstock wehrt sich: Über 20.000 Unterschriften für Krankenhaus erhalten!
Bürgermeister Wacker überreicht 20.000 Unterschriften für den Erhalt des Krankenhauses Wittstock, während der Landtag am 24. Sept. berät.

Wittstock wehrt sich: Über 20.000 Unterschriften für Krankenhaus erhalten!
In Wittstock/Dosse, einer Stadt in Brandenburg, schlägt die Schließungsankündigung des lokalen Krankenhauses hohe Wellen. Mehr als 20.000 Bürger haben in zwei Petitionen für den Erhalt der Einrichtung unterschrieben. Bürgermeister Philipp Wacker (CDU) überreichte die gesammelten Unterschriften an Jouleen Gruhn, die Vizepräsidentin des Brandenburger Landtags. Diese Überreichung fand im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung statt, die das Engagement der Bürger für ihr Krankenhaus verdeutlichte. Laut rbb24 wird sich das Landtagsplenum am 24. September mit diesen Petitionen befassen.
Die Petitionen umfassen unter anderem eine Unterschriftensammlung von 3.553 Stimmen für den Erhalt des Krankenhausstandortes sowie eine Online-Petition des Vereins „Wittstock zeigt Gesicht“, die 16.818 Stimmen erzielte. Die KMG-Kliniken Nordbrandenburg haben jedoch bereits angekündigt, dass der Standort zum 1. Januar 2027 geschlossen werden soll. Dies geschieht im Einklang mit den Vorgaben der Krankenhausreform des Bundes, welche weitreichende Veränderungen im Gesundheitssektor anstrebt. Dabei planen die Kardiologie und Gastroenterologie eine Verlagerung in die Klinik Pritzwalk.
Die Auswirkungen der Krankenhausreform
Die Entscheidung zur Schließung des Krankenhauses ist nicht nur ein finanzielles, sondern auch ein gesundheitspolitisches Problem. Bürger und Politiker äußern Bedenken über die künftige Notfallversorgung in der flächenmäßig größten Stadt Brandenburgs. CDU-Fraktionschef Jan Redmann macht sich stark für den Erhalt des Krankenhauses und setzt sich dafür ein, dass die Klinik über den 1. Januar 2027 hinaus geöffnet bleibt. Auch die Brandenburger Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos, für BSW) hat sich in diesem Zusammenhang für den Fortbestand des Standorts ausgesprochen.
In einem breiteren Kontext betrachtet, zeigen die Reaktionen auf die Schließungsankündigung die Bedeutung von Krankenhäusern vor Ort. Diese Einrichtungen sind nicht nur medizinische Anlaufpunkte, sondern auch ein Teil der emotionalen Bindung der Menschen an ihre Heimat. Wie mgs.brandenburg.de erläutert, sollen durch die Reform bedarfsgerechte Lösungen geschaffen werden, die das Vertrauen der Bürger stärken. Veränderungen im Gesundheitswesen führen dabei häufig zu Ängsten und Unsicherheiten, weshalb eine transparente Kommunikation über den Wandel unerlässlich ist.
Zukunftsperspektiven für das Gesundheitswesen
Das Brandenburger Gesundheitsministerium plant daher, sämtliche Akteure der Gesundheitsversorgung eng in den Reformprozess einzubinden. Es wurden bereits Regionalkonferenzen mit Krankenhausträgern, der Kassenärztlichen Vereinigung und verschiedenen Kommunen durchgeführt, um die nächsten Schritte transparent zu gestalten. Die letzten dieser Konferenzen fanden im Herbst 2023 statt, und die nächsten Sitzungen sind für das vierte Quartal 2025 geplant.
Außerdem beabsichtigt die SPD/BSW-Koalition, alle Krankenhausstandorte zu erhalten, auch wenn diese nicht zwingend als Kliniken weitergeführt werden müssen. Eine engere Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und Arztpraxen steht dabei im Fokus, um die Gesundheitsversorgung insgesamt zu verbessern.
Die Bürger von Wittstock/Dosse bleiben in dieser Zeit wachsam und engagiert, während das Schicksal ihres Krankenhauses an entscheidender Stelle in der politischen Diskussion steht.