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Uni Berlin lehnt Containerdorf ab

Der verborgene Widerstand: Kontroverse um Flüchtlingscontainer auf Unigelände in Berlin-Dahlem

Das Grundstück an der Thielallee 63 in Berlin-Dahlem mit einer Fläche von etwa 4000 bis 5000 Quadratmetern dient derzeit als Parkplatz. Die Pläne des Senats, auf diesem brachliegenden Unigelände ein Containerdorf für 260 Flüchtlinge zu errichten, haben einen Widerstand hervorgerufen, insbesondere an der Freien Universität. Die Universität beabsichtigt eigentlich, dort ein Gebäude für Lehre und Forschung zu errichten. Die FU-Kanzlerin Andrea Güttner hat sich gegen die Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Gelände ausgesprochen, da dies die geplanten Baumaßnahmen erschweren würde.

Der Präsident der FU, Günter Ziegler, zeigte sich empört darüber, dass die Senatspläne ohne Zustimmung der Hochschulleitung veröffentlicht wurden. Die Universität hat in der Vergangenheit bereits Maßnahmen zur Unterstützung von geflüchteten Menschen ergriffen, darunter die Bereitstellung einer temporären Notunterkunft für rund 200 Erwachsene und Kinder. Trotz Bereitschaft zur Hilfe betont die Universität, dass sie das Grundstück ab 2023 dringend für eigene Bauprojekte benötigt.

Der Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen beim Senat, Albrecht Broemme, verteidigt die Pläne zur Errichtung des Containerdorfs und betont, dass die Unterbringung von Flüchtlingen auf dem brachliegenden Grundstück erfolgen kann, solange es nicht anderweitig genutzt wird. Er fordert von der FU eine zeitliche Angabe für den Baubeginn des geplanten Gebäudes. Des Weiteren wurden Ende März 16 weitere Containerdörfer vom Senat beschlossen, um dem akuten Wohnraummangel für Flüchtlinge in Berlin entgegenzuwirken.

Die geplanten Standorte für die Containerdörfer befinden sich hauptsächlich im Ostteil der Stadt, wobei die Verteilung zu einer weiteren Ungleichheit führt. Der Bezirk Pankow, der bereits eine hohe Anzahl an geflüchteten Menschen beherbergt, wird zusätzliche Bewohner aufnehmen müssen. Trotz der Notwendigkeit weiterer Unterkünfte für Flüchtlinge stoßen die Pläne auf Widerstand, insbesondere in Stadtteilen, die als gehoben angesehen werden. Die Diskussion über die Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Unigelände in Steglitz-Zehlendorf hat Spott und Kritik im Netz hervorgerufen, wobei die FU für ihren Widerstand gegen die geplante Nutzung des Grundstücks ins Visier genommen wird.

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Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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