Die Deutsche Telekom hat entschieden, gegen eine Aussage von AfD-Politiker Björn Höcke in Bezug auf einen vermeintlichen früheren Werbeslogan des Unternehmens vorzugehen. Dabei behauptete der AfD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Thüringen während eines TV-Duells mit dem CDU-Politiker Mario Voigt, dass die Telekom vor einigen Jahren den Slogan „Alles für Deutschland“ als Werbespruch benutzte. Die Telekom wies diese Behauptung als falsch zurück und prüft nun rechtliche Schritte.
Es handelt sich bei dem genannten Satz um eine verbotene Losung der SA, der paramilitärischen Kampforganisation der NSDAP. Aufgrund der Verwendung dieser Parole in einer Rede muss sich Höcke bald vor dem Landgericht in Halle wegen des Vorwurfs des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen verantworten.
Nicht nur gegen Höcke geht die Telekom vor, sondern bereits im vergangenen Jahr wurde auch gegen die AfD-Bundessprecherin Alice Weidel vorgegangen. Diese hatte ebenfalls behauptet, dass die Telekom den fraglichen Satz in der Vergangenheit als Werbeslogan genutzt habe. Die Telekom forderte Weidel auf, diese Äußerung zu unterlassen, was sie zusagte.
Höcke verteidigte seine Wortwahl während des TV-Duells und behauptete, er habe nicht gewusst, dass es sich um eine SA-Parole handelte. Er bezeichnete den Satz als „Allerweltsspruch“. Die Telekom reagierte auf die falschen Darstellungen und setzt sich gegen die Verbreitung historisch belasteter Parolen zur Wehr.