Der Berliner Senat plant, am Dienstag einen entscheidenden Schritt in der Stadtentwicklung zu machen: einen ersten Bebauungsplan für das Kurt-Schumacher-Wohnquartier in Tegel. Geplant sind hier etwa 800 Wohnungen, die Teil eines umfassenderen Projekts sind, das insgesamt mindestens 5.000 Wohnungen auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel vorsieht.
Ein wesentlicher Aspekt dieses Projekts ist der Fokus auf bezahlbaren Wohnraum, wobei mindestens die Hälfte der geplanten Einheiten als günstige Wohnungen ausgewiesen werden soll. Die ersten Mieter könnten bereits 2028 oder 2029 in ihre neuen Wohnungen einziehen, jedoch muss zunächst das Parlament dem Bebauungsplan zustimmen.
Bauten auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens
Christian Gaebler, der Bausenator von Berlin (SPD), zeigte sich optimistisch, dass die ersten Baumaßnahmen schon im Jahr 2026 beginnen können. Dies würde den Start eines langwierigen Prozesses darstellen, der die Umgestaltung des ehemaligen Flughafengeländes maßgeblich beeinflussen könnte.
Bereits im Juni hatte der Senat einen ersten Entwurf für einen Bebauungsplan einer 13 Hektar großen Fläche verabschiedet, die dem zukünftigen Industrie- und Forschungspark Urban Tech Republic (UTR) gewidmet ist. In diesem innovativen Umfeld sollen bis zu 1.000 Unternehmen, Start-ups und wissenschaftliche Einrichtungen ein Zuhause finden, darunter auch ein Hochschulcampus. Gaebler äußerte sich zuversichtlich, dass die ersten Unternehmen in den Jahren 2027 oder 2028 in die neuen Räumlichkeiten einziehen werden.
Ein wichtiger Bestandteil des Bebauungsplans ist die Umnutzung bestehender Gebäude des Flughafens, was einen sparsameren Umgang mit Ressourcen vermitteln könnte. Gleichzeitig sind auf dem Flughafengelände noch mehrere tausend Geflüchtete untergebracht. Diese Unterkünfte sollen nach derzeitigem Stand bis Ende 2025 genutzt werden.
Strategien für zukünftige Stadtentwicklung
Der Senat hat nicht nur den Fokus auf Wohnraum, sondern auch auf wirtschaftliche Fragestellungen gelegt. In den Stadtentwicklungsplänen, die bis 2040 reichen, wird angestrebt, die sinkende Anzahl an Gewerbegrundstücken in Berlin zu verhindern. Seit 2018 hat die Stadt rund 100 Hektar Gewerbeflächen verloren, was etwa zwei Prozent der gesamten Gewerbeflächen ausmacht.
Zusätzlich sind neue Stadtquartiere vorgesehen, wie das Stadteingang-West auf dem Gelände zwischen dem S-Bahnhof Grunewald und Halensee und die ehemalige Cité Pasteur in Tegel Nord. Diese neuen Entwicklungen sind Teil einer städtischen Vision, die darauf abzielt, sowohl Wohnraum als auch wirtschaftliche Infrastruktur in einer wachsenden Stadt zu schaffen.
Insgesamt reflektieren die aktuellen Pläne des Senats eine signifikante Richtung in der Stadtentwicklung Berlins, indem sie den Bedarf an Wohnungen und Gewerbeflächen in Einklang mit den sozialen Anforderungen der Bevölkerung bringen.
– NAG