Das geplante Containerdorf für Flüchtlinge auf einem brachliegenden Unigelände in Berlin-Dahlem stößt auf Widerstand, insbesondere seitens der Freien Universität (FU). Die Uni beabsichtigt dort eigentlich den Bau eines Gebäudes für Lehre und Forschung. Der Flüchtlingskoordinator Berlins, Albrecht Broemme, hat der FU-Kanzlerin mitgeteilt, dass er vorübergehend Flüchtlinge unterbringen möchte. Die Universität fühlt sich übergangen, da die Hochschulleitung nicht in die Entscheidungsprozesse eingebunden war.
Die FU hatte in der Vergangenheit bereits geflüchtete Menschen unterstützt und Notunterkünfte bereitgestellt. Die Uni betont jedoch, dass das betreffende Grundstück nach 2023 für eigene Bauprojekte benötigt wird. Als Alternative schlägt die Uni vor, leerstehende Gebäude der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zu nutzen, die bereits in der Vergangenheit als Flüchtlingsunterkünfte gedient haben.
Der Senat beschloss Ende März die Errichtung von 16 weiteren Containerdörfern zur Unterbringung von Flüchtlingen in Berlin. Trotz des anhaltenden Wohnungsmangels ergibt sich Widerstand gegen die Einrichtung neuer Unterkünfte, insbesondere in wohlhabenden Stadtteilen. Die FU gerät im Netz in Kritik, da sie als weltoffen wahrgenommen wird, jedoch den Bau eines Flüchtlingscontainerdorfes auf dem Unigelände ablehnt. Einige Nutzer bezeichnen dies als inkonsequent und hinterfragen die vermeintliche Weltoffenheit der Universität.