Streik bei Bad Liebenwerda: Beschäftigte kämpfen für höhere Löhne!

Streik bei Bad Liebenwerda: Beschäftigte kämpfen für höhere Löhne!
Bad Liebenwerda, Deutschland - Am Dienstagabend um 22 Uhr haben die Beschäftigten der Mineralquellen Bad Liebenwerda einen Warnstreik ausgerufen. Organisiert von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) soll dieser 24 Stunden dauern und zielt darauf ab, faire Löhne zu fordern. Der Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen zwischen der NGG und dem Mutterkonzern Rhön-Sprudel.
Die NGG verlangt eine Lohnerhöhung von mindestens 8,5 Prozent, während das Unternehmen lediglich ein Plus von drei Prozent angeboten hat. Die zentrale Streitigkeit betrifft die Lohnunterschiede im Vergleich zu einem Schwesterwerk des Unternehmens in Hessen, wo ein neu abgeschlossener Tarifvertrag die Löhne erhöhen und somit den aktuellen Unterschied von 11,4 Prozent auf 14,9 Prozent anwachsen lassen könnte. Dies bedeutet für Fachkräfte in Bad Liebenwerda eine monatliche Differenz von fast 400 Euro.
Folgen des Streiks
Wie die Gewerkschaft darlegt, könnte sich der Lohnunterschied bis Ende des Jahres auf über 520 Euro vergrößern, falls die angestrebte Lohnerhöhung nicht umgesetzt wird. Die Mineralquellen Bad Liebenwerda sind Teil der RhönSprudel-Gruppe und beschäftigen rund 240 Mitarbeitende. Neben Mineralwasser werden an diesem Standort auch Produkte wie Club Cola und Spreequell produziert.
Um die nächsten Schritte zu besprechen, ist für heute eine Streikversammlung der Beschäftigten vor dem Werk geplant. Die NGG betont, dass es nicht nur um die aktuellen Löhne geht, sondern auch um die Angleichung der Bedingungen zu den besseren Tarifen in Hessen.
Streikrecht in der Daseinsvorsorge
Streiks sind ein wichtiges Instrument für Beschäftigte, um ihre Interessen durchzusetzen. Dies gilt auch für Bereiche, die als Daseinsvorsorge betrachtet werden, wo Forderungen nach fairen Arbeitsbedingungen häufig auf Widerstand stoßen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hebt hervor, dass eine pauschale Einschränkung des Streikrechts mit grundgesetzlichen und europäischen Rechten nicht vereinbar ist. Die NGG und andere Gewerkschaften lehnen daher Forderungen nach längeren Ankündigungsfristen oder verpflichtenden Schlichtungsverfahren entschieden ab.
Der derzeitige Streik ist ein Beispiel für den Kampf um angemessene Arbeitsbedingungen, die nicht nur den Beschäftigten, sondern auch der Allgemeinheit zugutekommen, indem sie Hürden im Arbeitsmarkt abbauen und eine gerechte Verteilung von Löhnen fördern.
Die Situation bei den Mineralquellen Bad Liebenwerda verdeutlicht, dass der Kampf um faire Löhne ein zentrales Thema ist, welches die gesamte Branche betrifft. Daher bleibt abzuwarten, wie sich die Verhandlungen entwickeln und welche Auswirkungen der Streik auf die Produktion und die Beschäftigten haben wird.
Weitere Informationen zu den Hintergründen und dem Streikverlauf stehen unter den folgenden Links zur Verfügung: rbb24, Radiocottbus und DGB.
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Ort | Bad Liebenwerda, Deutschland |
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