Berlin

Stau-Alptraum in Berlin-Mitte: Mühlendammbrücke wird neugebaut!

Ein drastischer Eingriff in die Verkehrsinfrastruktur Berlins steht bevor: Der Senat hat am Mittwoch den Abriss der Mühlendammbrücke in Berlin-Mitte gestartet, die täglich von etwa 74.000 Fahrzeugen genutzt wird. Diese 116 Meter lange Brücke, die den Mühlendamm über die Spree führt und die Fischerinsel mit dem Nikolaiviertel verbindet, ist seit August 2018 aufgrund ihrer maroden Struktur unter ständiger Beobachtung. Experten warnen, dass die Brücke, die 1968 erbaut wurde, gefährdet ist, da die verwendeten Materialien als instabil gelten. Eine permanente Überwachung mit fast 100 Sensoren hat bereits mehrfach auf Probleme hingewiesen, und ein fast fünf Meter langer Riss im Beton wurde im Jahr 2021 entdeckt. Daher sieht man im Senat keinen anderen Weg, als einen Ersatzneubau zu planen, der bis Anfang 2029 abgeschlossen sein soll. Interessanterweise wird die neue Brücke, die immerhin 38 Meter lang sein wird, sieben Meter schmaler sein als ihr Vorgänger, wie bz-berlin.de berichtet.

Der Bau wird in mehreren Phasen durchgeführt, um den Verkehr nicht vollständig zum Erliegen zu bringen. Seit Monaten ist der Verkehr auf nur eine Spur pro Richtung reduziert, und auch die Radfahrer sollen nicht vernachlässigt werden. Das Bauvorhaben an der Mühlendammbrücke erinnert an die Geschichte der Monbijoubrücke, die ebenfalls in Berlin liegt und eine interessante Vergangenheit hat. Diese Brücke, die zur Museumsinsel führt, wurde 1904 fertiggestellt und hatte mehrere Zerstörungen und Wiederaufbauten überstanden. Der nördliche Teil wurde 1945 bei einem Sprengang durch die deutsche Wehrmacht beschädigt und konnte erst nach dem Mauerfall zwischen 1990 und 2000 wiederhergestellt werden. Der Baustil und die alten Verzierungen der Monbijoubrücke zeigen die hochemotionale Verbindung der Berliner Bevölkerung zu ihren Bauwerken, wie auf untenobenmittendurch.wordpress.com dokumentiert.

Blickt man in die Zukunft, könnte die neue Mühlendammbrücke Platz für Straßenbahnschienen bieten, doch diese Pläne wurden aus Kostengründen vorerst auf Eis gelegt. Die ersten Teilbrücke soll Ende 2026, Anfang 2027 fertiggestellt werden, während die gesamte Konstruktion bis 2029 abgeschlossen sein soll. Die Umleitungen, ebenfalls offen für Lkw, sollen helfen, Staus in der Innenstadt zu vermeiden, während die Bauarbeiten fortschreiten.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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