Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft, ein wahrhaft legendärer Ort der Kleinkunst, hat nach einer umfassenden Renovierung ihre Pforten wieder geöffnet. Die Wiedereröffnung wurde mit einem nostalgischen Abend gefeiert, der sowohl alte Erinnerungen wachrief als auch einen Ausblick auf die Zukunft bot. So berichtete die Abendzeitung München, dass die neuen Wirtsleute die altehrwürdige Bühne mit modernem Komfort ausgestattet haben, während das historische Mobiliar, wie die Tische, erhalten blieb. Die neuen, rotledernen Polster laden zum Verweilen ein und versprechen ein Lounge-Flair, das die Gäste in eine andere Welt entführt.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Renovierung ist die Schaffung von Fenstern, die einen freien Blick auf die Haimhauser- und Ursulastraße ermöglichen. Dies bringt nicht nur Licht in den Raum, sondern könnte auch den Restaurantbetrieb während des Tages ankurbeln. Die Bühne wurde strategisch verlegt, was für das künstlerische Personal eine neue Herausforderung darstellt. Ob die Umgestaltung den gewünschten Effekt hat, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Ein Abend voller Erinnerungen
Die Wiedereröffnung war nicht nur ein Festakt, sondern auch eine Hommage an die Geschichte der Lach- und Schießgesellschaft. Christian Ude, der als Retter des Hauses gilt, erzählte humorvoll von seinen Erlebnissen als Oberbürgermeister, darunter eine amüsante Anekdote über Yoko Ono. Die Veranstaltung zog zahlreiche Ehrengäste an, darunter die Kessler-Zwillinge und bekannte Schauspieler wie Franz-Xaver Kroetz und Jutta Speidel. Renate Hildebrandt, die Witwe des Gründers Dieter Hildebrandt, stellte ein Bild für die neue Ahnengalerie zur Verfügung, die nun die Rückwand der Bühne ziert.
Ein Highlight des Abends war die musikalische Darbietung von Astrid Hofmann, die eine Hymne für die Lach- und Schießgesellschaft komponierte. Ihr Lied, "Die Legende lebt und Schwabing bebt", wurde mit Begeisterung aufgenommen. André Hartmann, der künstlerische Leiter, sorgte mit Variationen der Titelmelodie von Hildebrandts TV-Sendung "Scheibenwischer" für zusätzliche Unterhaltung und zeigte damit die lange Tradition der Bühne auf.
Die Zukunft der Lach- und Schießgesellschaft
Die Lach- und Schießgesellschaft hat sich nicht nur in der Vergangenheit bewährt, sondern zeigt auch heute, dass sie mit der Zeit gehen kann. Das aktuelle Ensemble präsentierte Ausschnitte aus dem Programm "Abgespeckt", in dem sie aktuelle Themen aufgreifen und mit scharfer Satire beleuchten. Ulrich Spandau, der kaufmännische Leiter, äußerte sich stolz über das eigene Ensemble, das zu den wenigen in Deutschland gehört, die noch über eine solche Struktur verfügen. Dies bringt jedoch auch wirtschaftliche Herausforderungen mit sich, die es zu meistern gilt.
Die Wiedereröffnung der Lach- und Schießgesellschaft ist nicht nur ein Zeichen für den Erhalt der Kleinkunst, sondern auch ein kulturelles Ereignis von großer Bedeutung für München. Die Bühne bleibt ein Ort, an dem Humor und Gesellschaftskritik aufeinandertreffen, und die Zuschauer können sich auf viele weitere unvergessliche Abende freuen. Wie die Abendzeitung München berichtete, wird der Spielbetrieb in den kommenden Monaten zeigen, ob die neuen Veränderungen den gewünschten Erfolg bringen.