Eröffnung der Ausstellung: Frauen im geteilten Deutschland in Spandau!

Eröffnung der Ausstellung: Frauen im geteilten Deutschland in Spandau!
Bastion Kronprinz, Zitadelle Spandau, Am Juliusturm 64, 13599 Berlin, Deutschland - Am 24. Juni 2025 wurde die kommende Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ mit einer Eröffnungsveranstaltung am 3. Juli 2025 um 19 Uhr in der Bastion Kronprinz der Zitadelle Spandau vorgestellt. Die Veranstaltung, die in Zusammenarbeit zwischen den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten sowie dem Kulturamt des Bezirksamts Spandau organisiert wird, umfasst eine Gesprächsrunde über die Lebenswirklichkeiten von Frauen aus Ost- und Westdeutschland.
Die Ausstellung selbst wird vom 3. Juli bis zum 12. Oktober 2025 zu sehen sein und zielt darauf ab, bestehende Klischees über Frauen in beiden Teilen Deutschlands zu hinterfragen. Durch die Aufarbeitung dieser Thematik sollen Antworten auf gängige Zuschreibungen und Unterschiede gefunden werden. Die Kuratorin der Ausstellung, Clara Marz, und mehrere Expertinnen werden an der Veranstaltung teilnehmen.
Programm der Eröffnungsveranstaltung
Das Programm zur Eröffnung sieht unter anderem ein Grußwort von Dr. Carola Brückner, der Bezirksstadträtin für Kultur, vor. Außerdem wird J. Fischer-Rosendahl, die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Bezirks Spandau, in eine Einführung führen. Zu den Gesprächsteilnehmerinnen zählen bemerkenswerte Persönlichkeiten aus der Frauenforschung und -politik:
- Dr. Marina Grasse, erste Regierungsbeauftragte für Gleichstellung in der DDR und Initiatorin des „Frauenreport 1990“
- Claudia von Gélieu, Politologin und Frauengeschichtsforscherin
- Dr. Annette Leo, Historikerin und Autorin
Die Moderation wird von Heike Gerstenberger übernommen, die frühere Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte von Berlin-Pankow ist. Interessierte können sich für die Veranstaltung per E-Mail anmelden unter c.brommer-wierig@ba-spandau.berlin.de.
Historische Kontexte: Frauen im Sozialismus
Die Ausstellung thematisiert wichtige historische Aspekte der Frauenrollen in beiden deutschen Staaten. Während die SED-Regierung in der DDR die Gleichstellung von Männern und Frauen propagierte, erlebten viele Frauen eine Mehrfachbelastung durch Beruf, Haushalt und Familie. Im Jahr 1960 waren etwa 62 Prozent der Frauen im erwerbsfähigen Alter berufstätig – ein höherer Anteil als in Westdeutschland. Trotz dieser Fortschritte war die Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern weiterhin ein großes Problem, und Frauen hatten nur selten Zugang zu leitenden Positionen.
In der DDR sollten Sozialleistungen arbeitsfähige, alleinerziehende Mütter oder Hausfrauen zur Arbeit bewegen. Dies zeigt, dass hinter der offiziellen Rhetorik von Gleichheit oft noch gesellschaftliche und wirtschaftliche Barrieren bestanden. Das Rollenverständnis war und blieb tief in der Gesellschaft verwurzelt, trotz offizieller Feiern wie dem Internationalen Frauentag am 8. März.
Die Schaffung von Mütterberatungsstellen und Kinderkrippen verzögerte sich, was den Arbeitsmarkt für Frauen zusätzlich erschwerte. Um den weiteren Bedarf an Arbeitskräften zu decken, mussten viele Frauen in Berufen arbeiten, die als weniger wertvoll angesehen wurden, wie in der Landwirtschaft oder der Industrie.
Die Entwicklungen der Frauenrechte und der Gleichstellung in Deutschland spiegeln sich zudem in einer langen Geschichte wider. Von den ersten Frauenclubs während der Französischen Revolution bis hin zu wesentlichen rechtlichen Verbesserungen wie dem Mutterschutzgesetz von 1952 und der Öffnung der Bundeswehr für Frauen im Jahr 1991 machten Frauen in Deutschland bedeutende Fortschritte in der Bekämpfung geschlechtsspezifischer Diskriminierung. Doch auch heute sind zahlreiche Herausforderungen und Themen offen, die in der bevorstehenden Ausstellung beleuchtet werden sollen.
Für weitere Informationen zur Ausstellung und zur Rolle der Frauen im geteilten Deutschland, stehen die Berichterstattung von Berlin.de und die historischen Perspektiven bei der Deutschen Stiftung für Aufarbeitung der SED-Diktatur zur Verfügung.
Die Eröffnung der Ausstellung stellt somit nicht nur einen weiteren Schritt in Richtung Gleichstellung dar, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit zur Diskussion über die Realität von Frauen im historischen Kontext Deutschlands.
Weitere Details finden Sie auch in den Artikeln auf Berlin.de, hdg.de und uni-bielefeld.de.
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Ort | Bastion Kronprinz, Zitadelle Spandau, Am Juliusturm 64, 13599 Berlin, Deutschland |
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