In Berlin ist die Grundsteinlegung für das umstrittene Projekt "Ocean Berlin" an der Rummelsburger Bucht erfolgt. Die Feierlichkeiten zogen zahlreiche Gäste aus Politik und Bauwirtschaft an, unter ihnen Lichtenbergs Bürgermeister Martin Schaefer (CDU). Trotz vorheriger Bedenken bezüglich des Projekts und der unklaren Verträge mit der Baufirma Conex fanden die Feierlichkeiten statt, obwohl noch kein endgültiger Vertrag unterschrieben war, wie rbb24 berichtete. Auch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung war anscheinend ahnungslos über diesen Zustand und hatte sich auf Informationen von Coral World verlassen, die sich als voreilig herausstellten.
Gigantische Dimensionen und das politische Durcheinander
Mit einem Investitionsvolumen von rund 90 Millionen Euro wird das riesige Aquarium, das 10 Millionen Liter Wasser fassen soll, als eines der größten Becken der Welt bezeichnet. Coral-World-Manager Erez Ben Nun plant nicht nur ein riesiges Aquarium, sondern auch die Nachbildung verschiedener Unterwasserökosysteme, einschließlich eines Karibik-Riffs und eines 3D-Kinos, das Tauchgänge mit lebenden Walen simulieren soll, erfuhr man von der taz. Doch die zeitlichen Verzögerungen und rechtlichen Unklarheiten werfen Fragen auf, besonders im Hinblick auf einen mutmaßlichen geheime Änderungen des ursprünglichen Kaufvertrags durch die Senatsverwaltung.
Die politischen Machenschaften, die rund um die Vertragsverlängerung und die Änderungen abliefen, wurden von verschiedenen Abgeordneten kritisch betrachtet. Julian Schwarze, ein Vertreter der Grünen, äußerte sein Unverständnis über die für ihn intransparente Vertragsführung und eine der wahrscheinlichsten Konsequenzen: der Verlust des Vertrauens in die Institutionen. Die Trendwende in der öffentlichen Meinung über das Projekt scheint deutlich, denn zuvor gab es zahlreiche Proteste gegen die Bebauung, während die Grundsteinlegung nun ohne nennenswerte Gegenstimmen über die Bühne ging. Das Projekt hat somit nicht nur bauliche, sondern auch tiefgreifende politische Implikationen, wie die Berichterstattung von rbb24 und taz zeigt.