Scheidungsengeln zum Neuanfang: Berlin feiert Scheidungspartys!

Scheidungsengeln zum Neuanfang: Berlin feiert Scheidungspartys!
Die Trendsetzung bei der Feier nach der Trennung zeigt sich zunehmend in Berlin, wo die Organisation von Scheidungspartys an Popularität gewinnt. Nadine Schaufhausen, die 2011 eine Scheidung durchlebte, gründete das Unternehmen „Scheidungsengel“, das speziell solche Partys organisiert. Laut rbb24 beinhaltet eine typische Feier Elemente wie Stripper, eine Scheidungstorte und das symbolische Zerschneiden des Brautkleides. Diese Feiern sollen den Betroffenen helfen, einen Neuanfang zu starten und die Trauer über das Ende der Ehe hinter sich zu lassen.
Schaufhausen beobachtet, dass die Mehrheit ihrer Kunden Frauen sind, dennoch buchen auch Männer Partys. Besonders Männer tendieren dazu, in Table-Dance-Bars zu feiern und dabei mehr Alkohol zu konsumieren. Die Gründung ihres Unternehmens resultierte aus ihrer eigenen Erfahrung und der Erkenntnis, dass es für viele eine Möglichkeit darstellt, die Emotionalität der Trennung positiv zu kanalisieren.
Trendanalyse Scheidungspartys
Scheidungspartys sind ein Konzept, das ursprünglich aus den USA stammt und mittlerweile auch in Deutschland an Bedeutung gewinnt. So berichtet scheidung.org, dass solche Feiern oft ein Ritual zum Abschluss der Ehe darstellen. Die Planung erfolgt idealerweise ein bis zwei Jahre nach der Trennung und sollte durch ein umfassendes Budget, das Thema und die Gästeliste strukturiert werden.
Die Kosten für eine Scheidungsparty können variieren und liegen durchschnittlich bei etwa 5000 Euro, oft ohne Obergrenze. Eine detaillierte Kostenaufstellung könnte wie folgt aussehen:
Posten | Preisbereich |
---|---|
Einladungen | 200-500 Euro |
Location | 500-800 Euro |
Outfit und Accessoires | 800-1500 Euro |
Dekoration | 300-600 Euro |
Styling | 250-500 Euro |
Fotograf | 500-2000 Euro |
Catering | 60-120 Euro pro Person |
Scheidungstorte | 450-2000 Euro |
Es gibt auch Empfehlungen von Fachleuten, die von einer Feier abraten, wenn das Trennungsjahr noch nicht überstanden ist. Hiervon abgesehen ist es wichtig, Ex-Partner in der Regel nicht einzuladen, um eine positive und verletzungsfreie Atmosphäre zu schaffen.
Scheidungen in Deutschland
Der Trend zur Feier von Scheidungspartys könnte im Kontext der steigenden Scheidungszahlen in Deutschland betrachtet werden. Nach Angaben von Statista wurden im Jahr 2022 etwa 129.008 Ehen geschieden. Die Scheidungsrate betrug 2023 35,7 Prozent, was bedeutet, dass jede dritte Ehe endet. Dies steht im Kontrast zu den 1950er Jahren, als es etwa 12 Eheschließungen pro Scheidung gab, während 2023 etwa 2,8 Hochzeiten auf eine Scheidung entfallen.
Ein wesentlicher Aspekt der Scheidungen sind die Auswirkungen auf Kinder – 2023 waren über 65.600 Scheidungen von minderjährigen Kindern betroffen. Häufige Gründe für die Trennungen sind Auseinanderleben, das Auftreten neuer Partner oder kleinere Streitigkeiten, was zu der Frage führt, inwiefern eine Scheidungsparty den emotionalen Heilungsprozess unterstützen kann.
Nadine Schaufhausen veranstaltet regelmäßig ein- bis zweimal im Monat Scheidungspartys, was viel organisatorischen Aufwand mit sich bringt. Trotz ihrer Leidenschaft für das Geschäft kann sie noch nicht vollständig davon leben und arbeitet weiterhin als Finanzbuchhalterin. Oft agiert sie während der Vorbereitungen auch als Seelsorgerin für ihre Kunden, die in einer emotionalen Umbruchsphase sind.